Lance David Arnold (Duisburg) und Christian Menzel (Kelberg) haben beim
siebten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring einen historischen
Sieg errungen. Der Porsche 911 GT3 R des Haribo Team Manthey wurde beim 6h ADAC
Ruhr-Pokal-Rennen nach 6:06:56,091 Stunden abgewinkt. Dabei legten Arnold/Menzel
in 42 Runden auf der 24,369 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring
Kurzanbindung und Nordschleife eine Distanz von 1023,498 Kilometern zurück.
Noch nie in der 83-jährigen Geschichte des Eifelkurses wurde bei einem
6h-Rennen für Tourenwagen auf dem Nürburgring zuvor die 1.000-Kilometer-Marke
geknackt. Das Podium komplettierten Timo Bernhard (Dittweiler), Arno Klasen
(Karlshausen) und Christian Hohenadel (Quierschied) sowie Armin Hahne (Wimbach),
Jochen Krumbach (Eschweiler) und Marc Gindorf (Monaco) in zwei weiteren Porsche
911 GT3 R von Manthey-Racing. Die Lokalmatadore holten so den ersten
Dreifachsieg in der Geschichte der populärsten Breitensportserie Europas und
den vierten Erfolg beim 6h-Rennen in Folge. Eine 30-minütige Zusammenfassung
des Rennens zeigt der Sender Sport 1 am 7. August um 10:15 Uhr.
Im Zeittraining am Morgen sicherten sich Arnold/Menzel mit einem hauchdünnen
Vorsprung von 0,631 Sekunden auf Frank Stippler (Bad Münstereifel),
Hans-Joachim Stuck (Österreich) und Luca Ludwig (Bornheim) im Audi R8 von
Phoenix-Racing die Pole-Position. In der Anfangsphase kämpfte Stippler an der
Spitze des Feldes. Nach nur sieben Runden war das Rennen dann vorzeitig beendet.
Der Phoenix-Audi schied mit verzogener Spur nach einer Kollision mit einem zu überrundenden
Fahrzeug aus. Marko Hartung (Wallroda), Jörg Viebahn (Engelskirchen) und
Claudia Hürtgen (Aachen) konnten sich mit dem mit dem BMW Z4 GT3 des Team ‚Need
for Speed by Schubert Motorsport’ über weite Strecken in der Spitzengruppe
behaupten, blieben dann aber in Runde 24 mit einem Technischen Defekt auf der
Strecke.
„Wir hätten gerne länger mit dem Audi gekämpft“, sagt Teamchef Olaf
Manthey. „Als unsere Fahrzeuge dann das Rennen bestimmt haben, gab es trotzdem
keine Stallorder. Ich habe nur zu den Jungs gesagt, dass sie sich nicht
gegenseitig wehtun sollen.“ Voller Freude über den historischen Sieg war
Arnold: „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel und freut mich auch für mein
Team. Wir haben wirklich lange und hart für diesen Erfolg gearbeitet. Das
Rennen heute war verdammt hart. An der Spitze gab es die kompletten sechs
Stunden Duelle Stoßstange an Stoßstange - auch unter Teamgefährten. Hammer,
das war eine tolle Show für die vielen Zuschauer an der Strecke.“ Mit einem
lachenden und einem weinenden Auge kehrte Klasen von der Siegerehrung zurück.
„Ich war in der Startphase in tolle Zweikämpfe involviert - und das als
Gentlemen-Driver“, grinste er. „Mit Platz zwei bin ich am Ende natürlich
nicht zufrieden. Wenn man mit einem Manthey-Porsche an den Start geht, möchte
man auch ganz oben stehen.“ Gindorf entgegnete mit einer großen Portion
Ironie: „Wir sind da etwas genügsamer und nutzen einfach unsere Chancen. Im
Ernst: Wir haben unsere Podiumsplatzierung bestätigt. Mit uns darf man also
auch weiter rechnen.“
Hinter dem Führungstrio fuhren Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide Barweiler),
Niclas Kentenich (Neuss) und Dr. Edgar Althoff (Viersen) im Porsche 911 GT3 R
auf Platz vier vor Michael Zehe (Floersheim), Marco Schelp und Alexander Roloff
(beide Berlin) im Porsche 911 GT3 Cup S. Die Gewinner der Porsche-Cup-Klasse,
Andzej Dzikevic (Litauen), Roland Botor (Mönchengladbach) und Patrick Simon
(Wiesbaden), belegten im Gesamtklassement Platz sechs vor dem schnellsten BMW Z4
GT3 von Rudi Adams (Ahütte), Stefan Aust (Castrop-Rauxel) und Peter Posavac
(Essen).
Black Falcon verteidigt die Tabellenführung
Mit ihrem sechsten Klassensieg in der Saison 2010 verteidigten Alexander Böhm
(Kelberg), Philipp Leisen (Irrel) und Carsten Knechtges (Mayen) im BMW Z4 (VLN
Serienwagen bis 3.000 ccm Hubraum) die Tabellenführung in der VLN
Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Auf Position zwei liegen Christoph
Breuer (Nettersheim), Jürgen Wohlfarth (Murradt) und Elmar Deegener
(Stelzenberg), die im Audi TTS (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo)
ihrerseits zum fünften Klassensieg fuhren. Die Renault Clio Cup-Wertung beim
6h-Rennen entschieden Jannik Olivo und Elmar Jurek (beide Berlin) für sich.
Nach sieben Rennen geht die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring nun in
die verdiente Sommerpause. Der achte Lauf des Jahres, der 42. ADAC
Barbarossapreis des MSC Sinzig e.V. im ADAC, startet am 25. September über die
Distanz von vier Stunden. Die Teams haben nun acht Wochen Zeit, sich auf das
letzte Saisondrittel vorzubereiten.