Bei der 39. Auflage des ADAC Zurich 24h-Rennens siegten an
diesem Wochenende
Marc Lieb (Ludwigsburg) / Lucas Luhr (Schweiz) / Timo Bernhard (Dittweiler) /
Romain Dumas (Schweiz) im Porsche 911 GT3 RSR. Die Piloten um den Bonner
Teamchef Olaf Manthey konnten sich vor 250.000 Zuschauern rund um die
legendäre Nordschleife des Nürburgrings in einem packenden Schlagabtausch
gegen Dutzende Werksmannschaften und werksunterstützte Teams durchsetzen.
Nach 156 Runden (3.958,968 km) lagen sie im Ziel des wohl schnellsten 24h-
Rennens aller Zeiten vor der zweitplatzierten Werksmannschaft von BMW
Motorsport.
Jörg Müller (Monaco) / Augusto Farfus (Brasilien) / Uwe Alzen (Betzdorf) /
Pedro Lamy (Portugal) verfehlten damit im BMW M3 GT die Titelverteidigung
knapp. Dritte wurden Marc Basseng (Neusalza) / Marcel Fässler (Schweiz) /
Andrea
Piccini (Italien) / Frank Stippler (Bad Münstereifel), die im Audi R8 LMS das
Vorjahresergebnis der am Nürburgring beheimateten Phoenix-Mannschaft
wiederholen konnten. Ausführliche Informationen und Ergebnisse zum
Langstrecken-Klassiker gibt es unter www.24h-rennen.de auch im Internet.
Nach einem enorm spannungsreichen Verlauf in den ersten
beiden Renndritteln konnten
sich die späteren Sieger ab dem Sonntagmorgen darauf konzentrieren, ihre
Platzierungen
mit Topspeed ins Ziel zu tragen. Zuvor hatten die Fans auf den prall gefüllten
Zuschauerplätzen eine packende Startphase mit vielen Führungswechseln
erlebt, die
nahtlos in einen nächtlichen Hochgeschwindigkeits-Kampf überging. Hier
legten die
Manthey-Fahrer den Grundstein für den Sieg, als sie sich mit einer Serie
schneller
Runden vom Rest der Konkurrenz absetzen konnten. „Dieses 24h-Rennen war für
uns
vielleicht das Schwierigste“, gestand Teamchef Manthey, „denn die
Konkurrenz war wirklich
enorm groß. Unsere Strategie war, auf die eigene Kraft zu vertrauen und uns
nicht
auf übertriebene Positionskämpfe einzulassen. Das ist voll aufgegangen. In
der Nacht
konnten wir uns mit schnellen, konstanten Rundenzeiten aller vier Fahrer
absetzen – und
dieser Vorsprung hat den Weg zum Erfolg geebnet. Ich freue mich riesig für
unser
ganzes Team, das für diesen Sieg noch härter gearbeitet hat als je zuvor.“
Große Freude
herrschte auch bei BMW Motorsport. „Das ist ein Höhepunkt der Saison für
unser Team
und für mich ein krönender Abschluss der beruflichen Karriere“,
bilanzierte BMW Motorsport-
Direktor Dr. Mario Theissen. „Im vergangenen Jahr haben wir hier gewonnen,
weil
wir weniger Zwischenfälle hatten als die Konkurrenz – in diesem Jahr lief
es umgekehrt.
Dieses Rennen birgt so viele Unwägbarkeiten, dass man einen Sieg nicht
vorausplanen
kann.“
Stuck: Abschied vom Lenkrad
Einen emotionalen Abschied als aktiver Fahrer von der Motorsportbühne feiert
an diesem
Wochenende Hans-Joachim „Striezel“ Stuck. Mit seinem Sieg bei der ersten
Auflage des
24h-Rennens im Jahr 1970 legte der Wahl-Österreicher den Grundstein für eine
einmalige Fahrerkarriere, die nun an gleicher Stelle endete: Auf einem
Lamborghini LG
600 ging der Publikumsliebling gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Johannes
und
Ferdinand sowie Dennis Rostek (Porta Westfalica) ins Rennen. Mit dem 15. Platz
war der
Altmeister höchst zufrieden: „Das Wochenende hat mir super viel Spaß
gemacht“, grinste
Stuck. „Das Größte für mich war, dass Ferdi von uns die schnellsten
Runden gefahren
ist. Auch in der Nacht hat er einen tollen Job gemacht. Für mich ist das ein
Zeichen, dass
ich den Staffelstab jetzt an meine Söhne abgeben kann.“ Dabei ließ es sich
Stuck nicht
nehmen, während der letzten Runden höchstpersönlich ins Volant zu greifen:
„Ich habe
mich auf die letzten Runden sehr gefreut und wollte jede einzelne genießen.“
Hoch zufriedene Organisatoren
„Dieses 24h-Rennen war ein echter Langstrecken-Krimi“, freute sich
Rennleiter Walter
Hornung nach dem Zieleinlauf. „Drei Marken teilen sich die ersten vier Plätze,
der Kampf
der Top-Teams war spannungsreich und ausgeglichen: Das bestätigt unser
intensives
Bemühen, über das Reglement ein größtmögliches Maß an Chancengleichheit
herzustellen.“ Noch bis in den Stunden vor dem Start am Samstagnachmittag
hatten die
Experten an den in einer Balance of Performance festgelegten
Leistungs-Eckdaten gefeilt
und in den Topklassen den GT3-Fahrzeugen noch einen Gewichtsvorteil eingeräumt.
„Im
Ziel haben es Fahrzeuge aus drei verschiedenen Klassen – der SP7, der E1-XP2
und der
SP9 GT3 – aufs Podium geschafft. Noch mehr Ausgeglichenheit können wir kaum
herstellen“, bilanziert der Rennleiter. „Aber ich freue mich auch über
die gigantische
Kulisse und die vielen Fans, die trotz Regen und Kälte hier tagelang gefeiert
haben.“