Die Meister der Saison 2010 der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
heißen Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg). Trotz eines
Ausfalls beim 35. DMV Münsterlandpokal feierte das Duo von Bonk-Motorsport nach
2006 den zweiten gemeinsamen Titel. Für Lokalmatador Merten war es 2002 mit
eingerechnet der dritte Triumph. Unter großem Jubel übergab VLN-Geschäftsführer
Robert Rust (Merzenich) den neuen Meistern bei der Siegerehrung symbolisch die
Startnummer eins. Den finalen Gesamtsieg machten drei deutsche Premiummarken
unter sich aus. Arno Klasen (Karlshausen), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Lucas
Luhr (Schweiz) feierten nach 4:01:45,709 Stunden im Manthey-Porsche den letzten
Sieg 2010. Im Ziel betrug der Vorsprung auf die zweitplatzierten Frank Stippler
(Bad Münstereifel) und Marc Basseng (Neusalza-Spremberg) im Audi R8 LMS von
Phoenix-Racing 3:35.857 Minuten. Das Podium komplettierten Bernd Schneider (Bottighofen)
und Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) im SLS AMG GT3 von Mamerow-Racing. Eine
30-minütige Zusammenfassung des Rennens zeigt der Sender Sport 1 am 5. November
um 9 Uhr.
„Die Meisterschaft werden wir jetzt ordentlich feiern“, strahlten Merten und
Silvester nach dem Rennen. „Unser Titel hing zeitweise im Verlauf der Saison
an einem seidenen Faden. Wir haben gekämpft und unsere Mitstreiter haben zum
Teil gepatzt. Am Ende hat das beste Paket gewonnen - eine volle Klasse und ein
sensationelles Team. Wir sind überglücklich.“
Nach dem Start übernahmen zunächst Jörg und Tim Bergmeister im Mühlner-Porsche
die Führung. Nach elf Runden fiel das Duo auf Platz drei liegend mit einem
technischen Defekt vorzeitig aus. Basseng/Stippler lagen zu diesem Zeitpunkt vor
dem Manthey-Porsche in Führung. Lieb arbeitete sich sukzessive an Stippler
heran. Bei einsetzendem Regen profitiere das Manthey-Trio dann von der perfekten
Strategie. Das Team wechselte beim planmäßigen Boxenstopp auf Regenreifen.
Phoenix hatte kurz vor dem einsetzenden Regen gestoppt und bei trockener Strecke
noch Slicks aufgezogen. „Hinzu kam, dass ich dann auch noch eine Runde zu
lange draußen geblieben bin“, räumte Basseng ein, der mit Platz zwei alles
andere als zufrieden war. „Wir fahren, um zu gewinnen. Und das ist uns heute
erneut nicht gelungen.“ Freude herrschte unterdes im Manthey-Lager. „Es ist
immer ein gutes Gefühl, die Saison mit einem Sieg zu beendet“, sagte Lieb.
„Heute hat erneut einfach alles gepasst. Arno ist einen bemerkenswerten
Startturn gefahren und Lucas war wie immer astrein - so konnte ich den Sieg nach
Hause fahren. Dabei haben wir zugegeben bei der Strategie etwas Glück
gehabt.“ Nach dem Sieg des von Black Falcon eingesetzten SLS AMG GT3 beim
neunten Lauf, konnte Mamerow-Racing beim Finale mit einem weiteren Podiumsrang
nachlegen. „Das Rennen ist für uns optimal gelaufen“, sagte der fünffache
DTM-Champion Schneider. „Wir liegen mit der Testarbeit des SLS gut im Plan.
Auf die Spitze fehlt uns noch etwas Speed, aber wir haben erneut wichtige Daten
gesammelt. Platz drei ist ein perfektes Ergebnis.“ Mamerow ergänzte:
„Absolut gigantisch, dass es uns bei dem zweiten Einsatz gelungen ist, auf das
Podium zu fahren.“
Hinter dem Spitzentrio verpassten Christian Hohenadel (Illingen) und Lance David
Arnold (Duisburg) in der GT3-Corvette das Podium um 27,784 Sekunden nur knapp.
Seine Nordschleifenpremiere beendete Patrick Long (USA) im Haribo-Porsche an der
Seite von Christian Menzel (Kelberg) und Richard Westbrook (Großbritannien) auf
dem fünften Gesamtrang.
Die letzte Ausfahrt des betagten Mercedes-Benz 190 E von Andreas und Ralf Schall
(beide Dornstadt) endete mit einem versöhnlichen Klassensieg bei den
Gruppe-H-Fahrzeugen bis 2.500 ccm Hubraum. Das Fahrzeug war 2003 zuletzt im
Einsatz; Schall senior fiel seinerzeit nach einem Unfall vorzeitig aus.
Black Falcon gewinnt VLN-Serienwagen-Cup
Die Meisterschaft war vor dem Saisonfinale praktisch vergeben. Offen war
hingegen die Entscheidung im VLN-Serienwagen-Cup. Platz drei reichte dem
Black-Falcon-Trio Alexander Böhm (Kelberg), Philipp Leisen (Irrel) und Carsten
Knechtges (Mayen) zum Titelgewinn. Den Klassensieg errang Tim Scheerbarth
(Dormagen) zusammen mit Matthias Unger (Heusenstamm) und Daniel Zils (Bendorf),
die sich mit Platz zwei in der Sonderwertung begnügen mussten.
Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring verabschiedet sich nun in die
wohl verdiente Winterpause. Am 11. Dezember findet im Dorint-Hotel am Nürburgring
die feierliche Jahressiegerehrung statt. Zuvor präsentiert sich die populärste
Breitensportserie Europas vom 27. November bis 5. Dezember auf der Essen Motor
Show in Halle 6. Neben Neuigkeiten zur Saison 2011 wird Fans und Teilnehmern
viel Unterhaltung geboten. Vorbeischauen ist Pflicht!