Das Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring war an Spannung
nicht zu überbieten. In einem packenden Rennen sicherten sich Dirk und Tim
Groneck nach 2013 ihren zweiten Titel in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.
„Das ist einfach der Wahnsinn“, war die Freude bei den Brüdern groß.
„Wir haben eine starke Saison hinter uns und bis zum Schluss alles gegeben. In
dieser fantastischen Serie zum zweiten Mal Meister zu sein, macht uns mächtig
stolz.“ Nicht nur der Kampf um die Meisterschaft war hart umkämpft, auch der
Gesamtsieg beim 40. DMV Münsterlandpokal war bis zum Schluss offen – und
endete mit einer großen Überraschung: Manuel Metzger, Philipp Eng und
‚Gerwin’ feierten im Porsche 911 GT3 Cup des Black Falcon Team TMD Friction
den ersten Sieg eines SP7-Fahrzeugs seit dem 29. August 2009. Das Trio wurde
nach 17 Runden mit einem Vorsprung von 1:55,852 Minuten vor dem zweitplatzierten
SCG003C der Scuderia Cameron Glickenhaus abgewinkt. Das
amerikanisch-italienische Team rund um Eigner James Glickenhaus feierte mit den
Piloten Manuel Lauck, Franck Mailleux und Jeroen Bleekemolen den ersten
Podestrang für den spektakulären Kleinserien-Sportwagen. Auch Platz drei ging
an einen SP7-Porsche. Für Frikadelli Racing stiegen Frank Kräling und
Christopher Brück auf das Siegerpodest. Eine 30-minütige Zusammenfassung des
VLN-Finalrennens zeigt der Sender Sport 1 am 7. November um 11:30 Uhr.
„Daran kannst du dich einfach nicht gewöhnen“, sagte Tim Groneck. „Dieser
Moment ist unbeschreiblich. Der zweite Titel hat für uns definitiv die gleiche
Bedeutung wie der erste.“ Die Ausgangslage vor dem Finale: Stefan van
Campenhoudt führte das Tableau mit hauchdünnen 0,07 Punkten an. Wegen der
ausgefeilten Formel, die in der Langstreckenmeisterschaft seit jeher für
Gerechtigkeit sorgt, stand vor dem Finale fest: Sollten die Groneck-Brüder
innerhalb der Top-3-Positionen in ihrer Klasse besser oder gleichplatziert zu
van Campenhoudt sein, würden Sie den Titel einfahren. Am Ende kam der Belgier
im Rennen über Platz zwei nicht hinaus – der Rest ist ab heute Geschichte. Zu
den ersten Gratulanten zählten Rolf Derscheid und Michael Flehmer, die im
Vorjahr zu Meisterehren kamen und den Titel nun in guten Händen wissen. Das Duo
war auch in diesem Jahr bei der Musik und belegte am Ende Rang sieben in der
Meisterschaft.
Der 40. DMV Münsterlandpokal wurde aufgrund von Nebel und starker
Sichtbehinderung mit Verspätung aufgenommen. Das Rennen startete um 13:50 Uhr
und war auf die verkürzte Distanz von drei Stunden angesetzt. Als elf Minuten
vor Schluss der Nebel erneut dichter wurde, entschied die Rennleitung, das
Rennen vorzeitig mit der Roten Flagge zu beenden. Da zum Zeitpunkt des Abbruchs
mehr als 160 Minuten absolviert waren, geht das Rennen mit voller Punktzahl in
die Wertung ein.
Die Pole-Position sicherten sich im Zeittraining Jesse Krohn und Victor Bouveng
im BMW Z4 GT3 des Teams Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop. Das Duo
beendete das Rennen auf dem sechsten Rang. Die meisten Führungsrunden
absolvierten Dennis und Marc Busch im Audi R8 LMS ultra. Das Brüderpaar
steuerte nach 15 Runden planmäßig die Box an und hatte am Ende aufgrund des
vorzeitigen Abbruchs das Nachsehen. Am Ende blieb ihnen der undankbare vierte
Rang vor dem Wochenspiegel Team Manthey.
„Wir dachten zunächst, wir wären Zweite. Selbst der zweite oder dritte Platz
wäre eine Sensation für uns gewesen“, sagte Metzger, der seinen zweiten
VLN-Sieg in Folge feierte. „Der Rennabbruch ändert nichts an unserer Freude,
manchmal braucht man eben auch Glück. Unser Auto war heute extrem schnell. Wir
hatten die richtigen Reifen und die richtige Abstimmung bei diesem Wetter. Für
Gerwin freut mich das besonders. Er ist im vergangenen Jahr noch Serienwagen
gefahren. Wir haben viel Coaching gemacht und nun durfte er die Lorbeeren
ernten.“ Profitiert von dem Abbruch haben auch die Zweitplatzierten. „Wir
hatten kurz vor der roten Flagge Probleme mit der Benzinpumpe“, sagt Jeroen
Bleekemolen, der sein Debüt bei Glickenhaus gab. „Wir sind wieder
rausgefahren, aber eigentlich war ich schon fast auf dem Weg nach Hause. Vom
Speed her waren wir aber dabei. Ich habe mir im Dezember die Werkstatt
angeschaut, da gab es noch viel Arbeit. Mittlerweile sind richtige Rennautos
daraus geworden.“
Neben der Entscheidung um die Meisterschaft sind nun auch Sieger in den weiteren
Wertungen gekürt. Für Van Campenhoudt ist Platz eins in der VLN
Produktionswagen Trophäe ein kleiner Trost für die vergebene Meisterschaft.
Die VLN Speed Trophäe geht an den Walkenhorst-BMW mit der Startnummer 36. Arne
Hoffmeister und Fabian Wrabetz standen bereits vor dem Finale als Sieger des TMG
GT86 Cup fest. Neue Champions im Opel Astra OPC Cup sind der Luxemburger Daniel
Bohr und seine beiden finnischen Mitstreiter Juha Hannonen und Jari Jari
Nuoramo. Das Trio zeichnete sich vor allem durch Konstanz aus und fuhr am Ende
ohne einen einzigen Klassensieg zum Titel. Die Klassenergebnisse der V6
(Protest) und der Cup5 (technische Nachuntersuchung) sind ausgesetzt. Die Sieger
der VLN Junior Trophäe und des BMW M235i Cup stehen demnach noch nicht fest.
Der nächste Pflichttermin für Teilnehmer und Fans der VLN ist die Essen Motor
Show vom 27. November bis 6. Dezember. In Halle 6 präsentiert sich die
einzigartige Nordschleifen-Rennserie – die Besucher erwartet eine Reihe von
VLN-Rennfahrzeugen – unter anderem das neue Meisterauto – sowie eine Fülle
an Informationen zur neuen Saison 2016.
Quelle: vln.de