Offizieller Bericht:
Der mit Spannung erwartete Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft
Nürburgring war für die zahlreichen Fans der populärsten Breitensportserie
Europas keine Enttäuschung. Nach einem packenden Rennen feierte das Team
Manthey-Racing bei der 57. ADAC Westfalenfahrt den ersten Sieg mit dem neuen
Porsche 911 GT3 R. Marcel Tiemann (Monaco), Marc Lieb (Ludwigsburg) und Timo
Bernhard (Dittweiler) wurden nach Ablauf der Distanz über vier Stunden mit einem
Vorsprung von 14,535 Sekunden auf die zweitplatzierten Mattias Ekström
(Schweden) und Emmanuel Collard (Schweiz) im Audi R8 LMS von Abt Sportsline
abgewinkt. Das Podium komplettierten Augusto Farfus (Brasilien), Pedro Lamy
(Portugal) und Uwe Alzen (Betzdorf) im von BMW Motorsport eingesetzten M3. Ein
großer Erfolg war die Rennpremiere des Porsche 911 GT3 R mit Hybrid-Antrieb.
Richard Lietz, Martin Ragginger (beide Österreich) und Jörg Bergmeister
(Langenfeld) beendeten das Rennen auf Platz sechs.
Für die erste Überraschung des Tages sorgte Johannes Stuck. Der Liechtensteiner
stellte den Audi R8 LMS des Meisterteams Black Falcon mit einer Zeit von
8:37,102 Minuten auf die Pole-Position. Über die Distanz konnte das Team aus
Kelberg, dass in diesem Jahr zum ersten Mal zwei GT3-Sportwagen aus Ingolstadt
einsetzt, die Performance der Werksteams nicht gehen. Zusammen mit den beiden
Titelverteidigern Christer Jöns (Ingelheim) und Sean Paul Breslin
(Großbritannien) fuhr Stuck-Junior auf Platz sieben – ein Achtungserfolg.
Nach zahlreichen Führungswechseln der Topteams kristallisierte sich das
Manthey-Trio mit dem neuen Porsche 911 GT3 R als stärkste Kombination aus
Fahrzeug und Fahrern heraus und fuhr nach 27 Runden zum verdienten Sieg. „Das
ist ein super Einstand mit dem neuen Porsche“, freute sich Lieb nach dem Rennen.
„Wir hatten heute keinerlei Probleme. Das Team rund um Olaf Manthey hat den
Wagen perfekt vorbereitet und uns eine gute Basis zur Verfügung gestellt.“ Der
zweifache DTM-Champion Ekström duellierte sich in der Anfangsphase des Rennens
rundenlang mit Bernhard. „Ein toller Zweikampf“, freute sich der Schwede. „Unser
Duell war sehr eng – allerdings hatte ich nie wirklich die Chance, Timo zu
überholen. Sein Wagen lag unglaublich ruhig, während ich am absoluten Limit
gefahren bin.“ Seinen Ausflug in die ‚Grüne Hölle‘ hat der Audi-Werksfahrer in
jedem Fall nicht bereut. „Die Nordschleife ist für mich eindeutig die Nummer
eins und mit keiner anderen Strecke in der Welt zu vergleichen. Ich wäre nicht
böse, wenn ich im Vorfeld des 24h-Rennens noch einmal zum Einsatz kommen würde.“
Langstrecken-Spezialist Alzen bescheinigt dem M3 nach seinem ersten Renneinsatz
großes Potential. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben im Vorfeld sehr viel
getestet. Die Schnitzer-Truppe arbeitet extrem professionell. Uns fehlt im
Gegensatz zu unseren Mitstreitern noch etwas Topspeed – aber daran werden wir
arbeiten.“ Die schnellste Rennrunde fuhr Frank Stippler (Bad Münstereifel) im
Audi R8 LMS von Phoenix-Racing. Im zweiten Umlauf benötigte der Audi-Pilot für
die 24,369 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring-Kurzanbindung und
Nordschleife 8:18.301 Minuten. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 176,055 km/h. Im Rennen schied das Trio Stippler/Basseng/Kaffer nach 15
Runden mit einem technischen Defekt vorzeitig aus.
Erfolgreiches Comeback von Walter Röhrl
Rallye-Legende Walter Röhrl (St. Englmar) beendete sein Renncomeback im Rahmen
der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf Platz 22 in der Gesamtwertung.
Was nach einem durchschnittlichen Ergebnis klingt, ist in Anbetracht der
Tatsache, dass es sich um einen fast serienmäßigen Porsche 911 GT3 RS handelt,
umso bemerkenswerter. In dem Fahrzeug wurden lediglich die vorausgesetzten
Sicherheitseinrichtungen verbaut. „Das Auto hat meine kühnsten Erwartungen
übertroffen und ich hatte jede Menge Spaß am Lenkrad“, schwärmt Röhrl. „Wir
konnten mit vielen reinrassigen Rennautos mithalten. Vor allem in schnellen
Kurven und beim Anbremsen war der 911 GT3 RS sensationell.“
Quelle: vln.de