Beim zweiten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft wurde Geschichte
geschrieben: Das Audi Sport Team WRT feierte den weltweit ersten Sieg mit dem in
diesem Jahr auf dem Autosalon in Genf vorgestellten Audi R8 LMS – der neusten
GT3-Version des Supersportlers aus Ingolstadt. Christopher Mies (Heiligenhaus)
und Nico Müller (Schweiz) überquerten nach 4:05:04,851 Stunden auf Platz eins
die Ziellinie. Für das belgische Team gab es gleich doppelt Grund zur Freude,
denn mit Pierre Kaffer (Schweiz) und Laurens Vanthoor (Belgien) auf Platz zwei
feierte die Mannschaft einen Doppelsieg. Das Podium komplettierten Klaus Graf
(Dornhan), Christian Hohenadel (Illingen), Nico Bastian (Frankfurt) und Thomas Jäger
(München) im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE RACING. Bei wechselhaften
Wetterbedingungen fuhren am Ende 139 von 180 gestarteten Teams in Wertung. Eine
30-minütige Zusammenfassung des Rennens zeigt der Sender Sport1 am 2. Mai um
15:30 Uhr.
Die Nürburgring Nordschleife war am Morgen noch Neuland für DTM-Fahrer Nico Müller,
doch bei seinem ersten Rennen sicherte er sich auf Anhieb den Sieg. Damit tritt
der Schweizer in einen exklusiven Kreis ein, denn nur wenigen Fahrern vor ihm
gelang dieses Kunststück. Einer von Müllers Vorgängern: Bernd Schneider. 1990
triumphierte auch er bei seinem ersten VLN-Einsatz auf Anhieb. Später
erarbeitete er sich als Rekordsieger und -champion den Titel ‚Mr. DTM’.
„Ich bin sehr zufrieden“, sagte Müller. „Nach Pech im Qualifying aufgrund
des Wetters konnten wir uns im Rennen gut nach vorne arbeiten.“ Teamgefährte
Mies ergänzte: „Unsere Taktik war perfekt und wir hatten bei abwechselnd
regennasser und abtrocknender Strecke fast immer zum richtigen Zeitpunkt die
richtigen Reifen aufgezogen. So war es uns möglich, von Startplatz 14 aus an
die Spitze zu fahren.“ Das Duo im Schwesterfahrzeug klagte über einen
Reifenschaden im Rennen. „Wir haben dadurch viel Zeit verloren“, sagte
Kaffer. „Alles in allem ein gutes Ergebnis, denn das Wichtigste war drei
Wochen vor dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring, den Wagen heile ins Ziel zu
bringen.“ Zufrieden mit Platz drei war auch Nico Bastian, denn ROWE RACING
konzentrierte sich ebenfalls auf die Vorbereitung zum Langstreckenklassiker.
„Wir waren das einzige Team, das heute bereits vier Fahrer auf einem Auto
eingesetzt hat“, sagte er. „Das ist besonders bei feuchter Strecke ein großer
Nachteil, denn wir haben nach einem zusätzlichen Boxenstopp einmal mehr einen
neuen Fahrer im Auto, der sich in seiner ersten Runde zunächst auf die
Bedingungen auf der Nordschleife einstellen muss.“
Im Zeittraining hatte Bentley Motorsport das Zepter noch in der Hand.
Nordschleifen-Routinier Lance David Arnold (Duisburg) sicherte dem britischen
Traditionsrennstall die erste Pole-Position in der Langstreckenmeisterschaft.
Zusammen mit Christian Menzel (Kelberg) und Guy Smith (Großbritannien) fuhr das
Trio im Continental GT3 im Rennen auf Platz vier. Auf den Positionen fünf und
sechs wurden die beiden BMW Z4 GT3 des BMW Sports Trophy Team Marc VDS gewertet.
Den schnellsten Porsche brachte das Wochenspiegel Team Manthey auf Rang sieben
ins Ziel, gefolgt von dem Black Falcon SLS AMG GT3. Am Steuer des Flügeltürers:
Bernd Schneider, Tim Scheerbarth (Dormagen) und Adam Christodoulou (Großbritannien).
Ein Parforceritt gelang den drei Norwegern Hakon Schjaerin, Atle Gulbrandsen und
Kenneth Ostvold. Das Trio fuhr im frontgetriebenen Audi TTRS 2.0 bis in die
Spitzengruppe vor und beendete das Rennen – mit einem deutlich leistungsschwächeren
Fahrzeug als die GT3-Boliden und Cup-Porsche – auf dem 15. Rang. Dass sie mit
dieser kleinen Sensation am Ende auch in ihrer Klasse bei den VLN-Specials bis
2.000 ccm Hubraum mit Turbo (SP3T) die Nase vorne hatten – Ehrensache.
In der Klasse Cup 1 (Opel Astra OPC Cup) setzten sich die beiden Altmeister
Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) zusammen mit Hannu
Luostarinen (Finnland) durch. Den Sieg im TMG GT86 Cup holten sich Arne
Hoffmeister (Niederdorfelden) und Fabian Wrabetz (Bad Soden) für das Team Dörr
Motorsport und im BMW M235i Racing Cup triumphierten Jörg Weidinger
(Schaftlach), Michael Schrey (Wallenhorst) und Uwe Ebertz (Sinn-Fleisbach). Das
Trio ist für das Team Scheid-Honert Motorsport am Start.
Weil sie beim ersten gewerteten Rennen des Jahres in der am stärksten besetzten
Klasse (SP9, GT3-Fahrzeuge) unterwegs waren, sind Müller und Mies auch die
ersten Tabellenführer in der Saison 2015. Gemäß des bewährten Punktesystems
der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, erhält das Team die meisten
Punkte, das die meisten Gegner in der Klasse hinter sich lässt.
Für eine Vielzahl der VLN-Teams steht in drei Wochen (14. bis 17. Mai 2015) das
ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Programm. Der dritte VLN-Lauf findet am 20. Juni
2015 statt. Der 57. ADAC ACAS H&R-Cup führt über die gewohnte Distanz von
vier Stunden.
Quelle: VLN.de