Rennbericht vom 2. Rennen
Mit ihrem zweiten Klassensieg in der SP3T (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum mit Turbo) haben Elmar Deegener (Stelzenberg), Jürgen Wohlfarth (Murrhardt) und Christoph Breuer (Nettersheim) im Audi TTS die Tabellenführung in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring übernommen. Auf der zweiten Position liegt der Australier Forbes, der zum zweiten Mal in Folge die Porsche-Cup-Klasse gewann.
Zum zweiten Mal in Folge hat sich das erfahrenste Teams der VLN
Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in diesem Jahr durchgesetzt: Marcel
Tiemann (Monaco), Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich)
überquerten im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing nach 28 Runden (4:04:57,995
Stunden) als Sieger die Ziellinie. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Audi
R8 LMS von Phoenix-Racing, mit den Fahrern Frank Stippler (Bad Münstereifel),
Marcel Fässler (Schweiz) und Mike Rockenfeller (Österreich), betrug 1:07,364
Minuten. Nur 1,758 Sekunden später wurde Jörg Bergmeister (Langenfeld)
abgewinkt. Zusammen mit Wolf Henzler (Nürtingen) feierte er so einen
historischen Erfolg, die erste Podiumsplatzierung des Hybrid-betriebenen Porsche
911 GT3 R. Bei frühlingshaften Witterungsbedingungen rund um die 24,369
Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife sahen
142 der 200 gestarteten Teams die Zielflagge.
Bis drei Runden vor Schluss war die Entscheidung um den Sieg hart umkämpft. Mit
Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) und Sascha Bert (Ober-Ramstadt) schied nach einem
Unfall im Schwalbenschwanz das letzte Team aus, das Manthey-Racing den Sieg noch
hätte nehmen können. Dem am Ende zweitplatzierten Audi-Trio sicherte Fässler im
morgendlichen Zeittraining mit einer Zeit von 8:18,628 Minuten die Pole-Position.
Nach dem Start kämpfte der Schweizer Stoßstange an Stoßstange mit Mamerow und
Hans-Joachim Stuck (Österreich) im zweiten Phoenix-Audi um die Spitze. Fässler
steuerte dann aber bereits nach sechs Runden seine Box an, als sich an seinem
Fahrzeug Probleme mit der Hinterachse bemerkbar machten. Die durch den Check
verlängerte Standzeit beim Boxenstopp konnte das Trio bis ins Ziel nicht
aufholen. Stuck und seine Mitstreiter Dennis Rostek (Porta-Westfalica) und Frank
Biela (Monaco) schieden nach 13 Runden mit technischen Problemen vorzeitig aus.
Der Weg war somit frei für die beiden Porsche von Manthey und Mamerow, die von
da an das Geschehen an der Spitze bestimmten.
„Wir haben heute bewusst versucht, möglichst konstant schnell zu fahren“, sagte
Tiemann. „Ich konnte erst etwas Speed rausnehmen, als der Mamerow-Porsche
ausgeschieden war. Bis dahin war es ein toller Fight.“ Auch wenn ihn Platz zwei
nicht vollkommen zufrieden stellte, war Fässler am Ende glücklich: „Das war für
mich ein sehr amüsantes Rennen. Zusammen mit Stuck und Mamerow haben wir zu
Beginn tollen Sport geboten – hart aber immer fair.“ Die Podiums-Premiere des
Hybrid-Porsche zeigt, dass das zukunftsträchtige Konzept der Zuffenhausener
aufgeht. „Wir können in einem Stint bis zu zehn Runden fahren und das bei der
nahezu gleichen Performance wie der normale 911 GT3 R“, freute sich Bergmeister.
„Das Hybridsystem hat uns heute klar dabei geholfen, Kraftstoff zu sparen.
Außerdem ist es ein tolles Gefühl, wenn man beim Herausbeschleunigen aus den
Kurven oder beim Überholen den Extra-Schub der insgesamt 120 Kilowatt starken
Elektromotoren spürt.“
Hinter dem Spitzentrio fuhren die amtierenden Meister Christer Jöns (Ingelheim)
und Sean Paul Breslin (Großbritannien), unterstützt von Johannes Stuck
(Liechtenstein), im Audi R8 LMS von Black Falcon auf Platz vier. Dahinter
pilotierten Rodney Forbes (Australien) und Kai Riemer (Leipzig) den schnellsten
Cup-Porsche auf Platz fünf. Richard Görannson (Schweden), Stian Sorlie
(Norwegen) und Dirk Müller (Schweiz) wurden im BMW Z3 GT3 als Sechste abgewinkt,
Klaus Abbelen und Sabine Schmitz (beide Barweiler) brachten den schnellsten
Porsche aus der Klasse SP7 (VLN-Specials bis 4.000 ccm Hubraum) auf Platz sieben
ins Ziel.
Seine Nordschleifenpremiere beendete der Finne Jari-Matti Latvala,
Ford-Werksfahrer in der Rallye-Weltmeisterschaft, auf Platz drei in der Klasse
SP4T (VLN-Specials bis 2.600 ccm Hubraum mit Turbo). Der jüngste Sieger eines
WM-Laufes bestritt das 35. DMV 4-Stunden-Rennen im Ford Focus RS von ‚FH Köln
Motorsport powered by Ford‘ zusammen mit den beiden Stammpilotinnen Anja
Wassertheurer (Stuttgart) und Daniela Schmidt (Österreich). „Ich hatte große
Erwartungen an die Nordschleife, die bei weitem übertroffen wurden – eine tolle
Rennstrecke“, freute sich Latvala. „Das Auto ist fantastisch, das Team hat einen
tollen Job gemacht und die Atmosphäre in der Langstreckenmeisterschaft ist
einfach großartig. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen.“
Der dritte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring startet am 24.
April 2010. Der 52. ADAC ACAS H&R-Cup beschließt als letzter Lauf vor dem
24h-Rennen auf dem Nürburgring das erste Saisondrittel der einzigartigen
Nordschleifen-Rennserie.