Packender Motorsport in der Grünen Hölle – von Spannung geprägt war die
Entscheidung um den Gesamtsieg im zweiten Saisonlauf, bei dem Phoenix-Racing zum
zweiten Mal in Folge die Nase vorne hatte. Nach dem Sieg beim Auftaktrennen
setzten sich Frank Stippler und Anders Fjordbach erneut gegen die starke und
zahlreiche Konkurrenz durch. Im Ziel hatte das deutsch-dänische Duo 57,839
Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten Bernd Schneider, Maro Engel, Adam
Christodoulou und Manuel Metzger im Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon. Platz
drei ging an Uwe Alzen, Lance David Arnold, Maximilian Götz und Jan Seyffarth
im Mercedes-AMG GT3 von Haribo Racing.
Der Vorsprung der Sieger im Ziel spiegelt nur unzureichend den spektakulären
Rennverlauf wieder, denn über weite Strecken duellierten sich die beiden
Erstplatzierten Stoßstange an Stoßstange auf der 24,358 Kilometer langen
Kombination aus Nürburgring-Kurzanbindung und Nordschleife. Die Pole-Position
ging mit einer Zeit von 8:07,327 Minuten an Black Falcon, der Phoenix-Audi wurde
im Zeittraining nur hauchdünne 0,210 Sekunden dahinter gestoppt.
Die Startphase war ein Reifenpoker. Regen vor dem Rennen veranlasste fast das
gesamte Teilnehmerfeld auf Nummer sicher – Regenreifen – zu gehen. Die
Strecke trocknete aber schneller ab als erwartet, und in den ersten Runden
wechselten die Teams zurück auf profillose Slicks. An der Spitze entbrannte ein
Duell, von dem die eingefleischten Nordschleifen-Fans noch lange reden werden:
Stippler im Audi und Engel im Mercedes-AMG schenkten sich nichts, blieben dabei
aber stets fair.
„Wir sind sehr glücklich über den zweiten Sieg“, sagte Stippler, der den
Schlüssel zum Erfolg vor allem in der Tatsache begründet sieht, dass sich im
Phoenix-Audi nur zwei Piloten am Volant abwechselten. „Wir konnten einen Stopp
weniger absolvieren als unsere Mitstreiter mit vier Fahrern. Nur so ist unser
Vorsprung im Ziel zu erklären. Von der Performance her sind wir mit dem
Mercedes absolut auf Augenhöhe. Vor allem der erste Stint war sehr spannend.“
Zufrieden war auch Engel: „Wir sind mit Platz zwei absolut glücklich. Erst
die Pole, dann ein sauberes Rennen.“ Vor allem die Schlussphase geriet bei
erneut einsetzendem Regen zur Zitterpartie. „Die Nordschleife ist ja schon im
Trockenen nicht ohne“, gestand Engel. „Aber mit Slicks im Regen wird es
immer ganz besonders aufregend.“
Eine Schrecksekunde erlebten die Drittplatzierten bereits in der Anfangsphase,
als ein Konkurrent den Haribo-Mercedes rammte. „Der Diffusor war danach leicht
beschädigt, aber das war eher optischer Natur“, erklärte Alzen. „Das
Fahrverhalten wurde dadurch nicht wesentlich verschlechtert. Vielmehr haben wir
in zwei Gelbphasen die Zeit eingebüßt, die uns am Ende zum Sieg fehlte.“
Hinter dem Spitzentrio fuhren Darren Turner und Nicki Thiim beim VLN-Debüt des
Werks-Aston Martin Vantage GT3 in der Saison 2016 auf Rang vier, noch vor den
beiden von Manthey-Racing eingesetzten Werks-Porsche 911 GT3 R. Kévin Estre und
Sven Müller wurden Fünfte, Michael Christensen und Richard Lietz Sechste. Den
schnellsten BMW M6 GT3 – eingesetzt vom Team Walkenhorst Motorsport powered by
Dunlop – pilotierten Christian Krognes, Victor Bouveng und Tom Blomqvist auf
Rang elf.
Konstanten und Premieren in den Cup-Klassen
Bonk-Motorsport triumphierte zum zweiten Mal in Folge im BMW M235i Racing Cup.
Alexander Mies und Michael Schrey zeigten ihren Mitstreitern erneut die Rücklichter.
Nach 25 Runden setzte sich das Duo mit einem Vorsprung von 1:09,456 Minuten
gegen Thomas Jäger und Rudi Adams durch, die für das Team Scheid – Honert
Motorsport fahren. Der Zweitplatzierte des Auftaktrennens, Solist Stefan van
Campenhoudt aus Belgien, belegte Rang drei.
Der Sieg in der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing ging wie beim ersten Lauf an
raceunion Teichmann Racing. Allerdings triumphierten diesmal nicht Marc
Hennerici und der amtierende VLN-Junior-Trophy-Champion Moritz Oberheim, deren
Rennen nach 18 Runden nach einem Unfall vorzeitig beendet war. In die Bresche
sprangen Marcel Hoppe und Moritz Gusenbauer, die sich gegen das GetSpeed
Performance-Duo mit den zwei Pseudonymfahrern ‚Max’ und ‚Jens’
durchsetzten. Dritte wurden Kai Riemer und Arnd Meier vom Team Arkenau
Motorsport.
Ihren ersten gemeinsamen Sieg im Opel Astra OPC Cup feierten Lena, Robin und
Volker Strycek. Die Familienbande aus Dehrn im Landkreis Limburg-Weilburg setzte
sich deutlich gegen das Bonk Motorsport-Trio Raphael Hundeborn, Marc Legel und
Roman Löhnert durch. Der Sieg im Toyota GT86-Cup ging an Manuel Amweg und
Thomas Lampert vom Toyota Swiss Racing Team, den schnellsten Porsche 911 GT3 in
der Cup2-Klasse pilotierten die drei Routiniers Harald Hennes, Thomas Kappeler
und Thomas Gerling.
Seriensieger dominieren die Meisterschaftswertung
Mit ihrem zweiten Sieg in der mit 26 Fahrzeugen erneut top-besetzten GT3-Klasse
(SP9) verteidigten Stippler / Fjordbach die Tabellenführung vor den
BMW-Cup-Fahrern Mies / Schrey. Ihren ebenfalls zweiten Klassensieg feierten auch
Hajo Müller, Jens Riemer und Dominik Thiemann (BMW M3, Klasse V5, Tabellenplatz
3), Tim Scheerbarth und Alexander Toril Boquoi (Porsche 911 GT3, Klasse SP7,
Tabellenplatz 4), Mike Jäger, Stephan Köhler und Christian Kohlhaas (Ferrari
458, Klasse SP8, Tabellenplatz 5) sowie Claudius Karch und Ivan Jacoma (Porsche
Cayman, Klasse V6, Tabellenplatz 6).
Der dritte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet bereits in
zwei Wochen statt. Am 14. Mai führt der 58. ADAC ACAS H&R-Cup über die
gewohnte Distanz von vier Stunden.
Quelle: vln.de