Großer Jubel im Team Montaplast by Land-Motorsport: Christopher Mies und
Connor De Phillippi feierten im Audi R8 LMS im vierten Lauf den 20. VLN-Sieg für
den Traditionsrennstall von Wolfgang Land aus dem Westerwald. Die 47. Adenauer
ADAC Deutsche Payment-Trophy war von äußerst schwierigen Wetterbedingungen mit
teils starkem Regen, teils dichtem Nebel geprägt.
In der Schlussphase schlug die Stunde von Nordschleifen-Routinier Mies, der in
den letzten 30 Minuten des Vier-Stunden-Rennens mit den mit Abstand schnellsten
Runden auf nasser Strecke die Führung eroberte. Das Nachsehen hatten Sebastian
Asch und Kenneth Heyer, die im Mercedes-AMG GT3 des Zakspeed-Teams das Rennen über
weite Strecken dominiert hatten. Trotzdem freuten sich die beiden Söhne berühmter
Väter – der Ex-Rennfahrer Roland Asch und Hans Heyer – am Ende über ihren
ersten VLN-Podiumsrang. Dritte wurden Wolf Henzler und Martin Ragginger im
Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports.
Dafür, dass Familie Mies am Ende zweifachen Grund zum Feiern hatte, sorgte
Alexander, der jüngere Bruder von Christopher. Zusammen mit Michael Schrey fuhr
der 24-Jährige im BMW M235i Racing Cup zum vierten Klassensieg in Folge und
verteidigte so die Tabellenführung in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
2016.
„Wenn alles passt, ist es kein Problem”, erklärte Christopher Mies seine
fabelhaften Rundenzeiten in der Schlussphase des Rennens. Der Heiligenhauser war
rundenlang bis zu 30 Sekunden schneller als der Rest des Feldes. „Wir haben
unserem Audi R8 LMS ein konsequentes Regen-Setup mit maximalem Abtrieb verpasst.
So habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt und konnte voll pushen. Das war auch
notwendig, weil nicht klar war, ob wir nicht am Ende noch einen Tankstopp hätten
einlegen müssen.“ Im Ziel betrug der Vorsprung auf die Zweitplatzierten
2:18,231 Minuten – ein zusätzlicher Tankstopp wäre also ohne den Verlust der
Führung möglich gewesen.
Den Grundstein für den Erfolg legte Connor De Phillippi, der den Land-Audi mit
einer Bestzeit von 9:51,026 Minuten auf die Pole-Position gestellt hatte. In der
Anfangsphase des Rennens konnte der US-Amerikaner seine Position in der
Spitzengruppe verteidigen, erlebte jedoch zwei Aha-Momente: „Im Metzgesfeld
bin ich von der Strecke abgekommen, das war eindeutig meine Schuld“, sagte er.
„Einige Runden später wurde ich im Brünnchen von einem Konkurrenten
getroffen und hatte einen leichten Kontakt mit den Leitplanken. Zum Glück ist
der Audi stabil gebaut, so dass wir keinerlei Beeinträchtigungen hatten.“ Mit
den Bedingungen kam der 23-jährige Kalifornier gut zurecht: „Es war heute
alles andere als einfach, weil nicht nur in jeder Runde unterschiedliche
Bedingungen herrschten sondern in nahezu jeder Kurve. Aber ich habe mich im
Regen sehr wohl gefühlt.“
Kenneth Heyer räumte die Niederlage ein, war mit Platz zwei aber trotzdem sehr
zufrieden. „Das ist mein erstes Podiumsresultat in der VLN – darüber bin
ich sehr glücklich.“ Dass es nicht zum Sieg reichte, war auf die fehlenden
Nordschleifen-Erfahrungen des Mönchengladbachers bei regennasser Piste zurückzuführen.
„Ich bin noch nie ein Rennen bei Regen auf der Nordschleife gefahren, deshalb
bin ich die erste Runde des Schlussstints sehr vorsichtig angegangen. Im
Adenauer Forst hat Christopher mich in Runde 20 überholt – das war ein
starkes Manöver, und ich hatte nichts entgegenzusetzen.“ Asch sah Platz zwei
als Ansporn, in der VLN weiter voll anzugreifen: „Wir waren im vergangenen
Jahr schon einmal sehr nah am Podium dran. Das ist uns jetzt endlich gelungen.
Nun fehlt uns nur noch eine Position zum ersten Sieg. Und es stehen ja noch ein
paar Rennen in diesem Jahr auf dem Programm.“
Hinter dem Spitzentrio fuhren Patrick Huisman, Norbert Siedler und Sabine
Schmitz im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli-Racing auf Rang vier, vor dem
bestplatzierten BMW M6 GT3 des Teams Walkenhorst Motorsport powered by Dunlop
mit Jörg Müller, Jesse Krohn und Victor Bouveng am Steuer. Den schnellsten
SP7-Porsche pilotierten Tim Scheerbarth und Alexander Toril Boquoi für das Team
Black Falcon auf Rang sechs. Die Lokalmatadore des veranstaltenden MSC Adenau,
„Alex Autumn“ und Christian Menzel, belegten im Gruppe H-Porsche 911 GT3 Cup
von raceunion Teichmann Racing Platz sieben.
Rennleitung vertraute auf die Expertise der Fahrer
Starker Nebel am frühen Samstagmorgen führte zu einer deutlichen Verzögerung
im Zeitplan des vierten VLN-Laufes. Das Zeittraining fand mit 70-minütiger
Verspätung über die volle 90 Minuten-Dauer statt. Vor dem Rennen holte die
Rennleitung die Expertise von Fahrern unterschiedlicher Klassen ein. Auf einer
Informationsrunde überzeugten sich Rudi Adams, „Alex Autumn“, Christopher
Brück, Rolf Derscheid, Dirk Groneck und Marcel Mannheller vom Zustand der
Strecke und sprachen sich für einen Start aus. Die Rennleitung entschied schließlich,
nach zwei gefahrenen Einführungsrunden um 13:17 Uhr die Ampel auf Grün
umzuschalten.
Mies/Schrey verteidigen die Tabellenführung
Alexander Mies und Michael Schrey waren auch beim vierten VLN-Lauf der Saison
nicht zu stoppen. Das Duo von Bonk Motorsport setzte sich im BMW M235i Racing
Cup fast eine Minute von Solist Michael Funke (Team Schirmer) als
Zweitplatzierten ab. In der Tabelle beträgt der Vorsprung von Mies/Schrey
(39,01 Punkte) nach vier Rennen 1,67 Punkte auf Claudius Karch und Ivan Jacoma
(37,34 Punkte), die mit dem Porsche Cayman S von Mathol-Racing ihrerseits den
vierten Sieg in der Klasse V6 einfuhren. Platz drei belegen Scheerbarth/Toril
Boquoi (36,61 Punkte).
Am 16. Juli beschließt das ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen die erste Saisonhälfte
der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2016. Der fünfte Lauf führt über
die gewohnte Distanz von vier Stunden.
Am 2. Juli zeigt der Sender Sport1 eine 30-minütige Zusammenfassung der 47.
Adenauer ADAC Deutsche Payment-Trophy.
Quelle: vln.de