Das Team Falken Motorsports strahlte mit dem Sonnenschein in der Eifel um die
Wette: Stef Dusseldorp und Jörg Müller holten beim vierten Lauf der VLN
Langstreckenmeisterschaft 2017 den ersten Sieg für den japanischen
Reifenhersteller in der „Grünen Hölle“. Vor 6.610 Tagen oder umgerechnet
18 Jahren tauchte zum ersten Mal ein Rennfahrzeug – damals ein Nissan Skyline
– in den Farben von Falken am Nürburgring auf. Bei der 48. Adenauer ADAC
Rundstrecken-Trophy war der BMW M6 GT3 des Teams erfolgreich, der seit
Saisonbeginn neben dem langjährig bekannten Porsche 911 GT3 R eingesetzt wird.
Im Ziel betrug der Vorsprung 34,519 Sekunden. Spannend ereignete sich der Kampf
um Platz zwei: Richard Lietz und Romain Dumas setzten sich im Porsche 911 GT3 R
von Manthey-Racing mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,286 Sekunden vor
Christian Krognes, Michele Di Martino und Matias Henkola im BMW M6 GT3 von
Walkenhorst Motorsport durch.
„Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes“, freute sich Jörg Müller. „Ich
kenne das Falken-Team schon eine gefühlte Ewigkeit – die haben den Sieg
wirklich verdient.“ Im Qualifying hatte das Falken-Duo mit Platz zwei den
Grundstein für den Erfolg gelegt. Startfahrer Müller übernahm in Runde zwei
die Führung. „Ich hatte danach in meinem ersten Stint Glück beim Überrunden,
so dass ich mich an der Spitze absetzen konnte. Danach funktionierte der M6 wie
ein Uhrwerk und unsere Strategie ging auf.“ Nicht zum ersten Mal hatte Falken
Motorsport einen Sieg vor Augen, zuletzt beim VLN-Saisonauftakt. „Wir waren
damals so nah dran“, sagte der Niederländer Dusseldorp, der in seinem fünften
GT3-Rennen auf der Nordschleife den ersten Sieg feierte. „Umso schöner, dass
es nun geklappt hat.“
Vor allem der Kampf um Platz zwei sorgte in der Schlussphase für spektakuläre
Bilder aus der „Grünen Hölle“. Krognes im Walkenhorst-BMW jagte im Abstand
von nur wenigen Zentimetern hinter Dumas im Manthey-Porsche über die
Nordschleife. Dabei kam es auch zu kleineren Berührungen. „Das war aber
vollkommen okay“, sagte Dumas. „Es war sehr eng, immer fair und ich hatte
einem Menge Spaß. Platz zwei – mehr konnte wir heute nicht erwarten. Beim nächsten
Mal machen wir es wieder besser.“ Auch Krognes konnte nach dem Rennen ein
deutliches Grinsen nicht verbergen. „Ich habe versucht, mich in Position zu
bringen, doch Romain ist immer auf seiner Linie geblieben“, so der Norweger,
der in der ersten Rennstunde eine Schrecksekunde erlebte, als er beim
Bremsvorgang vor einer Unfallstelle eingangs der Nordschleife am Heck getroffen
wurde. „Ich glaube, mein Verfolger hat einfach zu spät gesehen, dass ich verzögert
habe“, sagte er. „Zunächst dachte ich, es sei mehr kaputtgegangen, am Ende
war es jedoch keine Beeinträchtigung.“
Hinter dem Spitzentrio fuhren Norbert Siedler und Frank Stippler im schnellsten
Frikadelli-Porsche auf Platz vier. Den schnellsten Mercedes-AMG GT3 pilotierten
Stefan Schmickler und Kai Riemer für Landgraf Motorsport auf Rang fünf und
waren damit schnellstes Gentlemen-Fahrzeug in der GT3-Klasse.
Spannende Entscheidung in der Porsche Carrera Cup-Klasse
Bis zur letzten Runde mussten die Sieger der Porsche Carrera Cup-Klasse kämpfen.
Alexander Mies, Tim Scheerbarth und Steve Jans fuhren nach vier Stunden im
Neunelfer des GIGASPEED Team GetSpeed Performance zum dritten Mal in Folge als
Sieger ins Ziel. Zu Beginn des letzten Umlaufs hatte das Trio noch das Nachsehen
hinter David Jahn und Marek Böckmann vom Team 75 Motorsport rund um
Le-Mans-Sieger Timo Bernhard. Der Porsche mit der Startnummer 117 rollte jedoch
aus und kam nicht ins Ziel. „Das war unglaublich eng heute“, gab Scheerbarth
im Ziel zu.
Erste KTM-Klassensieger: Ferdinand und Johannes Stuck
Die ersten Sieger des beim vierten Lauf erstmals ausgeschriebenen KTM X-BOW Cup
powered by Michelin heißen Ferdinand und Johannes Stuck. Die beiden Söhne von
Rennlegende und DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck wurden mit einem Vorsprung
von 4:26,812 Minuten vor den zweitplatzierten Nils Jung und Florian Wolf
abgewunken. „Ein geiles Rennen mit einem geilen Auto, super Wetter und vielen
Fans – was will man mehr“, so Johannes Stuck. Und auch Ferdinand Stuck
zeigte sich begeistert: „Es hat irre Spaß gemacht, und man muss KTM zur Idee
mit dem Cup einfach gratulieren: Mehr Leistung und Spaß bekommst du für das
Geld sonst nirgendwo. Und dabei bin ich mir sicher, dass uns in diesem Jahr auch
noch der Sprung unter die 20 schnellsten Teams gelingen wird.“
Fischer / Konnerth / Zils verteidigen die Tabellenführung
Mit ihrem vierten Sieg im vierten Rennen haben Norbert Fischer, Christian
Konnerth und Daniel Zils vom Pixum Team Adrenalin Motorsport ihre Tabellenführung
verteidigt. Ihr Porsche Cayman war bei den VLN-Produktionswagen bis 3.000 ccm
Hubraum erneut das Maß der Dinge.
Die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring verabschiedet sich nach Lauf vier
in die Sommerpause. Mit dem ROWE 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen steht am 19. August
der Saisonhöhepunkte der weltweit größten Breitensportserie an.
Quelle: VLN.de