Michael Zehe (Floersheim), Alexander Roloff (Berlin) und Roland Rehfeld
(Blankenfelde) feierten beim sechsten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
den ersten Gesamtsieg für das Team ROWE-Racing. Das Trio wurde im Mercedes-Benz
SLS AMG GT3 beim 34. DMV Grenzlandrennen mit einem Vorsprung von 22,464 Sekunden
auf Sabine Schmitz (Barweiler), Niclas Kentenich (Neuss) und Arno Klasen
(Karlshausen) im Porsche 911 GT3 R gewertet. Mit Platz drei freuten sich Dennis
und Marc Busch (beide Bensheim), die einen Porsche 911 GT3 in der SP7-Klasse
pilotieren, über ihren ersten Podestplatz in der Langstreckenmeisterschaft. Das
auf vier Stunden angesetzte Rennen des Rheydter Club für Motorsport wurde
aufgrund von Unfällen einmal mit der Roten Flagge unterbrochen und nach 162
Minuten Fahrzeit dann schließlich vorzeitig beendet. Eine 30-minütige
Zusammenfassung des Rennens wird am 6. August um 13:00 Uhr auf dem Sender Sport
1 ausgestrahlt.
Gleich zwei Mal kam beim sechsten von zehn Saisonrennen die Rote Flagge zum
Einsatz. Um 13:33 Uhr wurde das Rennen in Runde zehn unterbrochen. Im Tiergarten
hatte sich ein Unfall mit drei Fahrzeugen ereignet und die Strecke in diesem
Hochgeschwindigkeitsabschnitt war zum Teil blockiert. „Aus Sicherheitsgründen
haben wir das Rennen unterbrochen“, sagte Rennleiter Bernd Burkhard (Jülich).
Zwei beteiligte Fahrer erlitten leichte Verletzungen, der dritte Pilot blieb
unverletzt. Der Restart erfolgte um 15 Uhr. Der Rennabbruch erfolgte 67 Minuten
später. Nach einem Unfall mit sechs beteiligten Fahrzeugen im Abschnitt
Bergwerk war ebenfalls die Strecke blockiert. Da die für eine volle Wertung
erforderliche Fahrzeit von 160 Minuten überschritten wurde, geht das Rennen mit
vollem Punkten in die Meisterschaftswertung ein.
Die Pole-Position sicherten sich im Zeittraining, bei noch feuchten
Witterungsbedingungen auf der 24,369 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring
Kurzanbindung und Nordschleife, Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) und Armin Hahne
(Wimbach) im Mercedes-Benz SLS AMG GT3. Das Duo gab im späteren Rennverlauf
nach einem Reifenschaden auf, da der Sieg nicht mehr in Reichweite war. Die Führung
wechselte im ersten Rennabschnitt häufig, als Sieger des ersten Abschnitts
gingen die Busch-Zwillinge hervor. „Nach dem Restart konnten wir den Speed
unserer Mitstreiter aber nicht mitgehen und sind so auf Platz drei zurückgefallen“,
so Dennis Busch. So war der Weg frei für das ROWE-Team. „Wir freuen uns sehr,
unseren ersten Sieg eingefahren zu haben“, sagte Zehe. „Wir müssen natürlich
eingestehen, dass wir von dem Rennabbruch profitiert haben. Ich konnte meinen
Stint nicht wie geplant antreten. An die Zeiten von Alexander und Roland kann
ich als Amateurrennfahrer nicht heranreichen und unsere Konkurrenz war heute
sehr stark. Aber auch mit einem Platz auf dem Podium wären wir heute sehr
zufrieden gewesen.“ Verhalten hingegen war die Freude bei den
Zweitplatzierten. „Auch wenn man dafür niemandem die Schuld geben kann, ärgert
uns der Rennabbruch sehr“, sagte Klasen. „Wir waren auf dem besten Weg, den
Rückstand auf den ROWE-SLS aufzuholen und haben den ersten Gesamtsieg für das
Frikadelli-Team verpasst.“
Mit ROWE-Racing stand beim sechsten Lauf der Saison wieder ein neues Team ganz
oben auf dem Podium. Damit haben im bisherigen Saisonverlauf sechs
unterschiedliche Teams die Siege unter sich aufgeteilt - das ist in der 35-jährigen
Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring einzigartig. Für
einen Mercedes-Benz SLS AMG GT3 war es der zweite Triumph in diesem Jahr.
Auf dem vierten Gesamtrang wurden Peter Schmidt (Eltville), Marcel Blumer
(Schweiz) und Christopher Zöchling (Österreich) im Porsche von Car Collection
Motorsport gewertet. Hinter den schnellsten Porsche-Cup-Fahrern, Rodney Forbes
(Australien) und Kai Riemer (Leipzig), belegten Michael Bäder (Mössingen) und
Tobias Hagenmeyer (Köln) Platz sechs. Glück im Unglück, denn das Duo war in
den Unfall verwickelt, der zum Rennabbruch geführt hatte. Das Rennen wird gemäß
Reglement eine Runde vor dem Abbruch gewertet.
In der Meisterschaft haben Thomas Kappeler (Bad Saulgau), Harald Hennes
(Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) im BMW M3 mit ihrem vierten Klassensieg
bei den VLN-Specials bis 3.000 ccm Hubraum die Tabellenführung verteidigt. Der
Vorsprung auf die zweitplatzierten Wolfgang Weber (Vilshofen), Norbert Bermes
(Krefeld) und Rickard Nilsson (Balduinstein) im Aston Martin Vantage von
Mathol-Racing beträgt 0,57 Punkte. Platz drei belegen die Vorjahresmeister
Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) im Bonk-BMW-Z4.
Der siebte Lauf des Jahres markiert am 27. August den zweiten Höhepunkt der
Saison. Das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen führt über die Distanz von sechs
Stunden.