Das Farnbacher-Team ist immer für eine Überraschung gut: Fünf Jahre,
nachdem die Mannschaft rund um Teamchef Horst Farnbacher den ersten Ferrari-Sieg
in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring holte, sorgte das Team aus
Lichtenau beim 9. Lauf 2016 für die nächste Premiere: Dominik und Mario
Farnbacher errangen im Lexus RC-F GT Prototyp den ersten Sieg für einen
asiatischen Automobilhersteller. Nach 28 Runden betrug ihr Vorsprung auf
Alexander Sims und Stef Dusseldorp im BMW M6 GT3 von ROWE-Racing 33,551
Sekunden. Auf Platz drei beendeten Christopher Mies und Connor De Phillippi im
Audi R8 LMS von Montaplast by Land-Motorsport das Rennen; im Ziel hatte das in
diesem Jahr bereits zweimalsieg siegreiche Duo 41,947 Sekunden Rückstand auf
die Spitze.
„Das ist ein fantastischer Erfolg, der Lohn von fast zwei Jahren harter
Arbeit“, freute sich Horst Farnbacher nach dem Rennen, wohlwissend, dass
seinem Team gerade etwas Großartiges gelungen war. Die Nürburgring
Nordschleife gilt nicht nur in Deutschland und Europa als Königin aller
Rennstrecken, auch im Reich der Mitte genießen Fahrer, die in der „Grünen Hölle“
siegreich sind, hohes Ansehen. Dementsprechend wurde der Sieg an der Boxenmauer
von allen Beteiligten frenetisch gefeiert. „Ich kann kaum fassen, was uns
heute gelungen ist“, gestand Mario Farnbacher. Der Erfolg kommt allerdings
nicht von ungefähr. Seit der Saison 2015 ist Farnbacher-Racing mit dem Lexus
regelmäßig in der Langstreckenmeisterschaft am Start und hat die Entwicklung
des RC-F auf dem Weg zum GT3-Boliden konsequent vorangetrieben. „Die
Zusammenarbeit zwischen Lexus in Japan, Toyota in Köln und unserem Team war
perfekt“, erklärte Dominik Farnbacher. „An dem heute erstmals eingesetzten
Prototyp ist fast alles neu, und er lässt sich viel komfortabler fahren. Mit
dem Vorgänger mussten wir immer viel Risiko gehen, um schnell zu sein. Das ist
bei dem neuen Modell deutlich entspannter.“ Das Geheimnis des Erfolgs war
einerseits die perfekte Taktik des Teams (mit dem Wechsel von Regen- auf
Trockenreifen lag man in Runde zwei goldrichtig.), andererseits die konstante
Leistung der Fahrer, die sich über das 4 Stunden-Rennen keine Fehler erlaubten,
während die Mitstreiter bei schwierigen Wetterbedingungen strauchelten.
Zu den Favoriten mit kleineren Problemen zählten die zweifachen Sieger der
Saison Mies und De Phillippi. Der US-Amerikaner erlebte in der Startphase des
Rennens einen „big moment“, als er eingangs Brünnchen die
Streckenbegrenzung streifte. „Ich fahre gerne, wenn es regnet“, erklärte De
Philippi, „aber diese Mischverhältnisse mit halb nasser, halb trockener Piste
waren extrem schwierig.“ Sein Teamgefährte nahm das Ergebnis gelassen. „Wir
können mit Platz zwei zufrieden sein“, bekannte Mies. „Wir sind zwei Rennen
nicht in der VLN am Start gewesen. Die Spitzengruppe ist so eng beieinander,
dass uns die acht Stunden Renndistanz am Ende einfach fehlen.“ Ebenfalls
zufrieden zeigten sich Sims und Dusseldorp über Platz zwei. „Gerade in der
Schlussphase wurde es noch einmal extrem spannend, als wieder leichter Regen
einsetzte“, gestand Dusseldorp. „Da muss man einfach hellwach sein, immerhin
haben wir zu diesem Zeitpunkt voll gepushed, um Platz zwei gegen den Land-Audi
abzusichern.“
Dass er ein echter Regenspezialist ist, stellte Norbert Siedler im Zeittraining
unter Beweis. Im Porsche 911 GT3 R holte der Österreicher die Pole-Position für
das Frikadelli Racing Team. Im Rennen belegten er und Patrick Huisman am Ende
Rang sieben. Neben Farnbacher, Land und Frikadelli sammelten auch Uwe Alzen und
Lance David Arnold im Mercedes-AMG GT3 von Haribo-Racing sowie Jesse Krohn,
Victor Bouveng und Christian Krognes im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport
powered by Dunlop Führungskilometer. Während für den Haribo-AMG das Rennen
nach einem Kühlerschaden infolge einer Kollision in der Startphase vorzeitig
beendet war, belegte der Walkenhorst-BMW am Ende Rang fünf hinter dem Audi R8
LMS von Phoenix Racing.
Es gab noch mehr geglückte Premieren: Bruno Spengler und der KTM X-Bow GT4.
Nach seiner Nordschleifen-Rennpremiere war DTM-Pilot Bruno Spengler überwältigt;
der Kanadier in Diensten von BMW absolvierte im BMW M235i Racing Cup-Fahrzeug zwölf
Runden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Sprintkurs und
Nordschleife. „Eine vollkommen neue Erfahrung“, bilanzierte er. „Ich habe
noch nie so häufig in den Rückspiegel geschaut wie heute. Aber das Rennen lief
absolut problemlos, so dass ich sehr zufrieden bin.“
Ebenfalls erfolgreich verliefen die ersten Rennkilometer in der „Grünen Hölle“
für die beiden KTM X-Bow GT4. Über weite Strecken lieferten sich Christopher
Haase und Arne Hoffmeister einen direkten Schlagabtausch mit Ferdinand und
Johannes Stuck. Am Ende standen die Positionen 16 und 17 zu Buche – der
Doppelsieg in der GT4-Klasse war obligatorisch.
Nachdem erste Entscheidungen in der VLN bereits beim achten Lauf gefallen waren,
wurde beim DMV 250-Meilen eine weitere Meisterschaft entschieden. David
Griesner, Juha Hanonen und Roger Vögeli sicherten sich den Klassensieg im Opel
Astra OPC Cup und machten so den dritten Titel für Lubner-Motorsport fix.
„Ein tolles Rennen“, freute sich Griesner. „Jetzt können wir den letzten
Lauf in zwei Wochen vollkommen entspannt angehen und genießen. Das Team und wir
Fahrer haben über das komplette Jahr starke Leistungen abgeliefert und können
jetzt verdient feiern.“
Das Saisonfinale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 22.
Oktober statt. Der 41. DMV Münsterlandpokal führt über die gewohnte Distanz
von vier Stunden.
(*)
おめでとうございます
ist japanisch und bedeutet „Glückwünsche“
Quelle: vln.de