Spannender hätte der dritte Lauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
nicht sein können: Die Entscheidung um den Sieg beim 51. ADAC ACAS H&R-Cup
fiel nach vier Stunden Renndistanz erst auf den letzten Metern. Den Dreikampf an
der Spitze entschied nach 4:00:04,371 Stunden der Porsche 911 GT3 RSR von
Manthey-Racing mit den Fahrern Marc Lieb (Ludwigsburg) und Marcel Tiemann
(Monaco) für sich. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Audi R8 LMS der
Mannschaft von Phoenix Racing mit Marc Basseng (Leutenbach), Marcel Fässler,
Mike Rockenfeller (beide Schweiz) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) betrug
im Ziel 0,981 Sekunden. Das Podium komplettierte mit dem Fahrer-Quartett
Christian Abt (Kempten), Jean Francois Hemroulle (Belgien), Pierre Kaffer und
Lucas Luhr (beide Schweiz) ein weiterer R8. Die ersten drei Fahrzeuge trennten
im Ziel nur 3,835 Sekunden - einer der knappsten Zieleinläufe in der Geschichte
der einzigartigen Nordschleifen-Rennserie. Die Veranstaltung des AC Altkreis
Schwelm zog 35.000 Zuschauer an den Nürburgring. Abgerundet wurde das Programm
von dem Tourenwagen-Revival, bei dem mehr als 30 ehemalige DTM-Fahrzeuge noch
einmal in die ‚Grüne Hölle’ zurückkehrten.
„Da lag wohl ein kleines Missverständnis vor“, kommentierte Luhr die
Zieldurchfahrt nach dem Rennen zerknirscht. Abt und Lieb bogen im Paarflug auf
die Start-Ziel-Gerade ein. Dabei war sich der Allgäuer nicht sicher, ob er vor
oder nach Ablauf der 4-Stunden-Distanz die Ziellinie überqueren würde. Für
eine weitere Runde hätte die Tankreserve seines R8 nicht ausgereicht. Abt
entschied sich, auf Nummer sicher zu gehen. „Wenn ich gewusst hätte, dass es
um den Sieg geht, hätte ich alles daran gesetzt, noch am Manthey-Porsche
vorbeizukommen“, ärgerte sich Basseng, der seinen 20. Gesamtsieg in der
BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring um weniger als eine Sekunde
verfehlte. Tiemann freute sich hingegen über Saisonsieg Nummer zwei: „Wir
haben heute alles gegeben und unser Porsche lief wie ein Schweizer Uhrwerk.
Trotzdem kommt der Sieg für uns etwas überraschend.“
In Runde vier ereignete sich im Adenauer Forst ein Zwischenfall, der für den
Rennausgang nicht unbedeutend war. Auf einer Flüssigkeitsspur rutschten die auf
den Positionen zwei bis fünf platzierten Fahrzeuge von der Strecke. Während für
die beiden Porsche-Teams Mamerow-Racing und Alzen-Motorsport das Rennen
unmittelbar beendet war, retteten sich die beiden Audi R8 von Timo Scheider,
Mattias Ekström (beide Österreich) und Marco Werner (Schweiz) sowie
Hans-Joachim Stuck (Österreich), Frank Biela und Emanuele Pirro (beide Monaco)
noch an die Box. „Da hatte ich verdammt viel Glück“, sagte Rockenfeller.
„Ich habe vor mir die Mitstreiter abfliegen sehen und konnte noch rechtzeitig
vom Gas gehen.“
Hinter dem Spitzentrio wurde das Opel Astra V8 Coupé von Ralf Schall
(Dornstadt) und Volker Strycek (Dehrn) auf Platz vier abgewinkt. Auf den
weiteren Positionen folgte eine bunte Mischung aus GT3- und
24h-Specials-Fahrzeugen: der Porsche 911 GT3 von Armin Hahne (Monaco), Jochen
Krumbach (Eschweiler) und Wolf Henzler (Nürtingen), das BMW Z4 M Coupé von
Michael Bäder (Ofterdingen) und Tobias Hagenmeyer (Köln), die Dodge Viper von
Dirk Riebensahm, Christian Kohlhaas (beide Andernach) und Christopher Gerhard (Viersen)
sowie der neue Ford GT von Hermann Tilke (Aachen), Dirk Adorf (Hennef) und Marc
Hennerici (Bonn). Die Top 10 komplettierten die Sieger der Porsche-Cup-Klasse
Matthias Weiland (Hamburg) und Andrzej Dzikevic (Littauen) sowie Roland Rehfeld
(Berlin), Reinhold Renger (Rothenburg-Tauber) und Hannu Luostarinen (Finnland)
in der Kissling-Corvette. Die ersten zehn Fahrzeuge lagen im Ziel innerhalb von
einer Runde.
Quelle: vln.de