Strahlende Gesichter bei Manthey-Racing: Marcel Tiemann (Monaco), Marc Lieb
(Ludwigsburg) und Arno Klasen (Karlshausen) sicherten dem Traditionsrennstall
rund um Teamchef Olaf Manthey den fünften Saisonsieg in der BFGoodrich
Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2009. Das Trio wurde im Porsche 911 GT3
RSR beim 32. RCM DMV Grenzlandrennen nach 28 Runden als Sieger abgewinkt. Chris
Mamerow (Castrop Rauxel) bestritt den siebten Lauf des Jahres im Porsche 911 GT3
im Alleingang und wurde mit einem Rückstand von 2:00,180 Minuten Zweiter. Armin
Hahn (Monaco), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Richard Lietz (Österreich)
erbten im zweiten Manthey-Porsche Platz drei. DTM-Pilot Oliver Jarvis (Großbritannien)
sah im Audi R8 LMS zunächst als Dritter die Zielflagge. Das Phoenix-Trio,
komplettiert von Dennis Rosteck (Porta Westfalica) und Nicki Thiim (Rinteln),
erhielt nachträglich jedoch eine Runde Abzug von der Rennleitung, weil Jarvis
rund eine Stunde vor Rennende unter gelber Flagge überholt hatte.
Im Zeittraining sicherte sich Mamerow in 8:16.467 Minuten die Pole-Position.
Beim Start übernahm Sascha Bert (Ober-Ramstadt) in der Dodge Viper von
Zakspeed-Racing zunächst die Führung, musste sich Mamerow jedoch in Runde drei
erneut geschlagen geben. Nach acht Runden war das Rennen für das Zakspeed-Team
vorzeitig beendet. Im Kampf um Platz drei büßten auch Hermann Tilke (Aachen)
und Dirk Adorf (Hennef) im Ford GT sowie Hans-Joachim Stuck (Österreich), Frank
Biela (Monaco) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im zweiten Audi R8 LMS zu
Beginn der vierten Runde nach einer Kollision viel Boden ein und schieden aus
dem Kampf um den Tagessieg aus. Mamerow verlor seine Führung beim ersten
Boxenstopp, von da an diktierte der siegreiche Manthey-Porsche das Tempo an der
Spitze des Feldes.
„Arno hat einen starken ersten Stint gefahren, Marc konnte danach die Führung
übernehmen“, so Tiemann. „Als ich unseren Porsche übernommen habe, konnte
ich das Rennen einigermaßen kontrolliert nach Hause fahren.“ Über seinen 22.
Gesamtsieg – damit zieht er in der Statistik mit Peter Zakowski auf Position fünf
gleich – freute sich Klasen: „Jeder Sieg ist ein tolles Erlebnis. Wenn ich
antrete, will ich natürlich auch gewinnen. Mal schauen, ob in diesem Jahr noch
Sieg dazukommen.“ Solist Mamerow war nach dem Grenzlandrennen vollkommen erschöpft,
aber zufrieden. „Ich haben über vier Stunden 100 Prozent gegeben. Das war
ganz schön happig, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht“, sagte er. „Mein
Auto war heute perfekt, den Grundstein für die Podiumsplatzierung habe ich im
ersten Stint gelegt.“
Einen Zweikampf, von dem die Fans der populärsten Breitensportserie Europas
noch lange schwärmen werden, lieferten sich Lietz und Jarvis in der
Schlussphase des Rennens. Stoßstange an Stoßstange jagten beide über die
24,369 Kilometer lange Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und
Nordschleife. „Ich wollte auf dem GP-Kurs überholen, bin dann aber im Verkehr
stecken geblieben“, so Lietz. „Auf der Nordschleife war Oliver dann einfach
schneller – ich war jedenfalls am absoluten Limit.“ Als die erste Enttäuschung
über die Strafe verflogen war, stand für DTM-Shooting-Star Jarvis die
Faszination der ‚Grünen Hölle‘ im Vordergrund. „Die Nordschleife ist
eine verrückte und großartige Rennstrecke, die mit keiner anderen auf der Welt
vergleichbar ist“, so der 25-Jährige. „Der Verkehr im Rennen ist etwas gewöhnungsbedürftig
und man hat in jeder Runde unglaublich viele Überholmanöver.“