Offizieller Rennbericht

 

Erster Gesamtsieg für AMG-Mercedes

Die 41. ADAC Zurich 24h-Stunden-Rennen dürfte als kürzeste – dafür aber als eine der ereignisreichsten Auflagen des Langstreckenklassikers in die Motorsport-Historie eingehen. Vor vollen Rängen rund um die Nürburgring-Nordschleife gingen am Pfingstwochenende fast 180 Starter auf die Jagd zwei Mal rund um die Uhr, bei der am Ende mit Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen, Sean Edwards und Nicki Thiim (Mercedes-Benz SLS AMG GT3) erstmals ein Mercedes-Benz-Team vorne lag. 210.000 Zuschauer erlebten eine abwechslungs- und actionreiche Hatz, die am späten Sonntagabend allerdings unsanft unterbrochen wurde: Starke Regenfälle und Nebelbänke sorgten für eine neuneinhalbstündige Zwangspause. Nach dem Restart am Montagmorgen konnte sich schließlich das Siegerteam durchsetzen und DTM-Rekordchampion Bernd Schneider sich den lange gehegten Traum vom Nordschleifen-Triumph erfüllen. Der zweite Platz ging in einem Aufsehen erregenden Finish an den BMW Z4 GT3 von Maxime Martin, Andrea Piccini, Yelmer Buurman und Richard Göransson, der sich in der vorletzten Runde an zwei Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE Racing vorbeischob. Informationen rund um das Geschehen am Nürburgring gibt es unter www.24h-Rennen.de im Internet.

Im kürzesten 24h-Rennen der Geschichte – das Siegerteam legte in den vierzehneinhalb Stunden Fahrzeit 88 Runden zurück – ging für Bernd Schneider ein Traum in Erfüllung. „Ich habe in meiner Karriere fast alles gewonnen, was ich gewinnen wollte, nur bei diesem Rennen bin ich noch nie ins Ziel gekommen“, schilderte der gebürtige Saarländer, der bei allen bisherigen 24h-Starts auf dem Nürburgring vorzeitig ausfiel. Zu seinem Jubel gesellte sich die Freude über den Teamkollegen Jeroen Bleekemolen, der den Nürburgring vorzeitig verließ: „Heute gehen im Team Black Falcon deshalb mehrere Wünsche in Erfüllung: Jeroen ist dabei, Vater zu werden und ich gewinne mit Black Falcon nach dem Triumph in Dubai 2013 jetzt auch das 24h-Rennen auf dem Nürburgring.“ Auch die Freude im BMW Sports Trophy Team Marc VDS war riesig: Maxime Martin hatte sich mit einem fulminanten Schluss-Stint in dem ereignisreichen Rennen die zweite Position erobert und dabei bewiesen, dass er zu den schnellsten Piloten auf der Nordschleife zählt.

Aston-Martin-Feuerwerk in der ersten Rennhälfte
Der erste Teil des Rennens war geprägt vom atemberaubenden Fight zwischen der vom zweiten Platz gestarteten Werksmannschaft von Aston Martin mit ihren Konkurrenten auf Audi und Porsche. James-Bond-Darsteller Daniel Craig höchstpersönlich drückte dem Aston Martin Vantage GT3 vor Ort die Daumen und Darren Turner / Stefan Mücke / Allan Simonsen / Pedro Lamy bedankten sich mit einer Galavorstellung zum 100. Jubiläum der britischen Marke, bei der es in der Endabrechnung jedoch nur für den zehnte Platz reichte. Stefan Mücke resümierte nach dem Rennen: „Wir waren über die starke Performance fast ein wenig überrascht – vor allem weil hier Teams mit viel mehr Erfahrung am Start waren. Dass es am Ende nicht zu einer bessern Platzierung gereicht hat, hängt vor allem damit zusammen, dass wir heute Vormittag im Regen unsere Power nicht ausspielen konnten. Zudem hatte Pedro Lamy vormittags einen kurzen Ausritt, danach war die Balance etwas problematisch. Trotzdem ziehen wir ein positives Fazit, denn unser Ziel war ein Platz in den Top Ten – und das ist uns gelungen.“ Nachdem das Führungstrio zunächst aus zwei Phoenix-Audi und dem Werks-Aston-Martin bestand, wechselten kurz vor der Renn-Unterbrechung zwei Porsche 911 GT3 des Manthey-Teams die R8 LMS ultra aus Meuspath ab. Porsche-Pilot Timo Bernhard: „Es war schön, vor der Unterbrechung so weit vorne zu liegen. Dank einer guten Strategie hatten wir einen Boxenstopp eingespart und konnten so viel Boden gutmachen. Die Entscheidung, das Rennen zu unterbrechen war aber genau richtig, die Bedingungen waren extrem schwierig. Am Pfingstmontag haben wir dann die falsche Reifenwahl getroffen – wir hatten mit mehr Regen gerechnet. Aber wer nach vorne will, der muss auch einmal etwas riskieren.“

Quelle: 24h-rennen.de

 

 

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