Der Jubel im Team Black Falcon kannte keine Grenzen. Die neuen Meister der
VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring heißen Carsten Knechtges (Mayen),
Manuel Metzger (Rickenbach-Hütten) und Tim Scheerbarth (Dormagen). Das junge
Fahrertrio sicherte dem Rennstall aus Kelberg in der Eifel nach 2008 und 2009
den dritten Titel. Zwei weitere Pokale gingen ebenfalls an Black Falcon, denn
neben der Meisterschaftswertung entschieden Knechtges / Metzger / Scheerbarth
auch den VLN-Serienwagen-Cup sowie die VLN-Junior-Trophäe für sich. Bei
strahlendem Sonnenschein feierten Marc Basseng (Leutenbach), Christopher Mies
(Heiligenhaus) und Michael Ammermüller (Pocking) den zweiten Sieg eines Audi R8
LMS. Schlussfahrer Basseng überquerte die Ziellinie mit einem Vorsprung von
59,225 Sekunden vor den zweitplatzierten Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) und
Armin Hahne (Wimbach) im SLS AMG GT3 von Mamerow-Racing. Als Dritte feierten
Edward Sandström (Schweden), Nico Bastian (Frankfurt) und Hendrik Vieth (Leer)
den zweiten Podiumsrang 2011 für den BMW Z4 GT3 des Need for Speed Team
Schubert. Eine 30-minütige Zusammenfassung des Rennens wird am 8. November um
17:30 Uhr auf dem Sender Sport 1 ausgestrahlt.
Black Falcon hat mit dem dritten Triumph zu dem etablierten VLN-Team
Bonk-Motorsport aufgeschlossen, das in der Vergangenheit ebenfalls drei Titel für
sich verbuchen konnte. „Großartig“, strahlte Teamchef Alex Böhm, der 2008
und 2009 noch selber am Volant des Meisterautos gesessen hatte. „Natürlich
sind wir zu Beginn des Jahres angetreten, um bei der Meisterschaftsentscheidung
ein Wörtchen mitreden zu können. Aber dass die drei Jungs am Ende so souverän
gewinnen würden - damit konnten wir bei der starken Konkurrenz nicht rechnen.
Ein toller Erfolg für Carsten, Manuel und Tim. Und natürlich auch für unsere
Teammitglieder, die unermüdlich für den Erfolg gearbeitet haben.“ Für die
drei Nachwuchsracer ist der Gewinn der Meisterschaft ein erster großer
Meilenstein ihrer motorsportlichen Laufbahn. „In der Langstreckenmeisterschaft
am Ende ganz oben zu stehen, bedeutet mir sehr viel“, sagte Scheerbarth und
Teamkollege Metzger ergänzte: „Wir haben auf der schönsten und schwierigsten
Rennstrecke der Welt eine Reihe erfahrener Piloten hinter uns gelassen.“
Welche Möglichkeiten sich den neuen Titelträgern nun auftun können, zeigt
nicht zuletzt die Laufbahn von Christer Jöns (Ingelheim), der mit Black Falcon
zwei Mal in Folge die Junior-Wertung für sich entscheiden konnte. In der Saison
2011 war Jöns für das Audi Team Abt Sportsline im ADAC GT Masters am Start.
„Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht“, sagte Knechtges. „Mit dem
Titel in der Tasche hoffe ich, auch in der kommenden Saison ein gutes Cockpit zu
finden.“
Nachdem sie beim Saisonfinale von den beiden VLN-Geschäftsführern Dietmar
Busch (Radevormwald) und Karl Mauer (Ahütte) symbolisch die Startnummer eins übergeben
bekommen haben, werden Knechtges, Metzger und Scheerbarth am 10. Dezember im
Dorint Hotel am Nürburgring im Rahmen der großen VLN-Jahressiegerehrung ihre
Trophäen in Empfang nehmen. Dann werden auch die beiden Renault-Clio-Fahrer
Dominik Brinkmann (Dortmund) und Stephan Epp (Wuppertal) für ihren zweiten
Platz in der Meisterschaft geehrt. Auf dem dritten Rang beendeten die
Vorjahresmeister Mario Merten (Nürburg) und Wolf Silvester (Nürnberg) im BMW
von Bonk-Motorsport die Saison 2011.
Von der Pole-Position aus gestartet, schied der zuletzt zweifach siegreiche
Manthey-Porsche nach 14 Runden mit Lucas Luhr (Schweiz) und Marc Lieb
(Ludwigsburg) am Steuer vorzeitig aus. Luhr klagte über mangelnden Vortrieb.
Bastian übernahm im Schubert Z4 zeitweise die Führung. „Das war ein tolles
Gefühl, bei meinem ersten Einsatz auf einem GT3-Fahrzeug das Rennen anzuführen“,
sagte der frisch gebackene Champion der Mini-Challenge. „Der Z4 ist ein
richtig tolles Rennauto, das mir auf der Nordschleife viel Spaß gemacht hat -
und vor allem Lust auf mehr.“ Aufgrund einer abweichenden Boxenstrategie ging
die Führung schließlich an das Phoenix-Team, dass diese bis zum Erreichen der
vier Stunden Renndistanz nicht mehr hergab. „Der Sieg ist für Audi wirklich
eine Erlösung“, sagte Basseng. „Viele Menschen haben jede Menge Energie in
das Projekt gesteckt und es nun verdient, dafür auch den Erfolg zu ernten. Für
mich war das Rennen am Ende alles andere als einfach - ich musste wirklich alles
geben.“ Das Mamerow-Team konnte mit dem SLS nicht an die Performance des R8
heranreichen. „Ein erneuter zweiter Platz zum Saisonabschluss ist
wunderbar“, sagte Hahne. „Wir hätten natürlich gerne ganz oben auf dem
Podium gestanden, aber dazu war der Audi heute einfach zu stark.“ Hinter dem
Spitzentrio betrieben Mike Stursberg (Wermelskirchen) und Richard Westbrook (Großbritannien)
im Haribo-Porsche Schadensbegrenzung für das Manthey-Team. Auf Platz fünf
landete nach 28 Runden der SLS AMG GT3 von ROWE-Racing mit den Fahrern Alexander
Roloff (Berlin), Hubert Haupt (München) und Roland Rehfeld (Blankenfelde).