Der zweite Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring hatte es in
sich. Bei schwierigsten Witterungsbedingungen nahmen 211 Fahrzeuge den 55. ADAC
ACAS H&R-Cup in Angriff. Nach Ablauf der vier Stunden Renndistanz wurden
Marcel Fässler (Schweiz) und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im Audi R8 LMS
ultra von Phoenix Racing als Sieger abgewinkt. Der Vorsprung auf das
zweitplatzierte BMW Team Schubert - mit den Fahrern Dirk Adorf (Michelbach),
Martin Tomczyk (Kolbenmoor) und Jens Klingmann (Leimen) im BMW Z4 GT3 - betrug
im Ziel 59,030 Sekunden. Platz drei ging an Pierre Kaffer (Schlieren), Norbert
Siedler (Österreich) und Marco Seefried (Wemding) im Porsche 911 GT3 R, die
Timbuli Racing den zweiten Podestplatz in der noch jungen Saison der
beliebtesten Breitensportserie Europas bescherten. Eine Zusammenfassung des
zweiten Laufs zeigt der Sender Sport1 am 4. Mai um 12 Uhr.
Im Zeittraining holte sich Uwe Alzen (Betzdorf), der zusammen mit Philipp Wlazik
(Gladbeck) und Alexandros Margaritis (Köln) den BMW Z4 GT3 unter der Bewerbung
H&R Spezialfedern GmbH & Co pilotiert, in 9:53,728 Minuten die
Pole-Position und verwies damit die versammelte Konkurrenz mit mehr als 15
Sekunden Vorsprung deutlich auf die Plätze. Allerdings wurde das Team in der
Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten versetzt, weil die Rennleitung
eine Geschwindigkeitsüberschreitung unter doppelt-gelber Flagge feststellte.
Diese Strafe hinderte das Alzen-Team allerdings nicht daran, dem Rennen über
weite Strecken seinen Stempel aufzudrücken. Über fast 50 Prozent der Distanz
lag der schwarz-gelbe GT3-Bolide aus dem Westerwald in Führung, eine
Durchfahrtstrafe wegen einer zu kurzen Boxenstandzeit warf das Trio
schlussendlich auf Rang sieben zurück. Während die Top-3-Positionen
weitestgehend bezogen waren, entbrannte um Position vier in der Schlussphase ein
harter Kampf. Frikadelli Racing setzte sich mit den Fahrern Sabine Schmitz
(Barweiler), Patrick Huisman (Niederlande) und Patrick Pilet (Frankreich) im
Porsche 911 GT3 in der Schlussrunde gegen Stefan Mücke (Berlin) und Darren
Turner (Großbritannien) im Aston Martin Vantage GT3 durch. Christopher Brück
(Köln) und Jaap van Lagen (Niederlande), die beim Auftakt noch als
Zweitplatzierte das Podium bestiegen, mussten sich zusammen mit Marc Hennerici
(Mayen) im zweiten Timbuli-Porsche mit Position sechs begnügen. „Das Rennen
ist für uns perfekt gelaufen“, sagte Stippler. „Neben dem Speed war heute
vor allem die Strategie entscheidend - und hier hat alles gepasst. Wir sind
beide konstante Zeiten gefahren. Am Ende war vielleicht auch etwas Glück
dabei.“ Der zweitplatzierte Adorf lobte vor allem die Disziplin des
Teilnehmerfeldes in der Startphase: „Die Witterungsbedingungen beim Start
waren ohne Zweifel kritisch. Aber alle haben sich sehr diszipliniert verhalten,
so dass es nicht zu größeren Zwischenfällen gekommen ist.“ Sein Teampartner
Tomczyk freute sich, nach dem sonnigen Auftaktrennen nun die Vorbereitung auf
das 24h-Rennen auch unter schwierigen Bedingungen gemeistert zu haben. „Ich
hoffe, dass es für uns in drei Wochen ähnlich gut läuft“, so der DTM-Pilot.
„Trotz des Wetters war es für uns ein tolles Wochenende, denn wir konnten mit
dem Setup unseres Z4 GT3 auch auf nasser Piste arbeiten. Ich habe mich in der
VLN erneut sehr wohl gefühlt und freue mich jetzt riesig auf das 24h-Rennen.“
Dem drittplatzierten Timbuli-Trio gelang mit dem Podestrang von Position 29 aus
gestartet ein wahrer Husarenritt. „Das war heute von allen drei Fahrern eine
sehr starke Leistung“, sagte Kaffer, der das Rennen nutzte, sich auf den 911er
des Teams aus Wiesbaum einzuschießen. „Natürlich musste ich mich zunächst
etwas an Fahrzeug und Reifen gewöhnen. Das ist mir dann aber vor allem im
Rennen sehr gut gelungen, so dass ich meinen Reifensatz optimal nutzen
konnte.“
In die Geschichte eingehen, wird der erste Klassensieg eines
Wasserstoff-betriebenen Rennfahrzeugs in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.
Ulrich Bez (Großbritannien), Wolfgang Schuhbauer (Brilon) und Mathew Marsh
(Hongkong) absolvierten mit dem Aston Martin Rapide S 18 Runden in der ‚Grünen
Hölle’. Seinen 75. Klassensieg feierte Ralf Schall. Zusammen mit seinem Vater
Andreas (beide Dornstadt) stand mit dem betagten Ex-DTM-Mercedes am Ende nicht
nur der Sieg in der Klasse H3 zu Buche, sondern auch der Wertungsgruppensieg bei
den H-Fahrzeugen. Für Schall Senior war es der 74. Erfolg. In der extrem
kompetitiven Klasse Cup 1 der Opel Astra OPC Cup-Fahrzeuge triumphierten die
mehrfachen VLN-Meister Wolf Silvester (Nürnberg) und Mario Merten (Kelberg).
Das Duo setzte sich in einem packenden Finish gegen die Cup-Spezialisten Jannik
Olivo, Elmar Jurek (beide Berlin) und Alexander Schula (Hatersheim) durch. Die
TMG GT 86 Klasse entschieden Arne Hoffmeister (Lutter), Arno Klasen
(Karlshausen) und Wolfgang Kudrass (Lohmar) für sich. Der erste Einsatz des TMG
GT 86 von Toyota Motorsport in der Klasse V3 - das Team setzt sich aus
Freiwilligen von TMG zusammen, die in ihrer Freizeit das Fahrzeug einsetzen -
war für die Piloten Moritz Oestreich (Petersberg) und Sebastian Koch (Müsch)
ein toller Erfolg. Auf Anhieb fuhr das Duo auf den vierten Klassenrang.
Für einen Großteil der VLN-Teams steht mit dem ADAC Zurich 24h-Rennen an
Pfingsten der Saisonhöhepunkt der Nordschleifen-Saison auf dem Programm. Der
dritte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, die 44. Adenauer
ADAC Simfy Trophy, findet am 22. Juni statt. Auf dem Programm stehen dann erneut
vier Stunden packender Rennaction auf der schönsten und anspruchsvollsten
Rennstrecke der Welt.
Quelle: vln.de