Die 46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy wird als eines der heißesten
Rennen in die Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
eingehen. Temperaturen von deutlich über 30°C brachten in der an sich schon
anspruchsvollen ‚Grünen Hölle’ Mensch und Material an die Grenzen ihrer
Leistungsfähigkeit. Und auch die Sieger vom Team Walkenhorst Motorsport powered
by Dunlop werden ihren Weg in die Analen finden. Der private Rennstall aus Melle
im Kreis Osnabrück feierte mit dem Fahrertrio Michela Cerruti (Italien), Felipe
Fernándes Laser (Leipzig) und Jesse Krohn (Finnland) seinen ersten Sieg. Zudem
ist Cerruti erst die zweite Frau, die in der 39-jährigen Geschichte der
einzigartigen Nordschleifen-Rennserie die oberste Stufe des Siegerpodestes
erklimmen konnte. Hinter dem BMW Z4 GT3 fuhren Peter Dumbreck (Großbritannien)
und Alexandre Imperatori (China) im Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports auf
Rang zwei. Das Podium komplettierten Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide
Barweiler) und Patrick Huisman (Niederlande) im GT3-Elfer von Frikadelli Racing,
die nach dem 200. Porsche-Sieg beim letzten Rennen nun erneut ein Top-Ergebnis
feierten. Der Sender Sport1 zeigt am 11. Juli um 12:35 Uhr eine 30-minütige
Zusammenfassung vom vierten VLN-Lauf.
„Wir können unser Glück noch gar nicht fassen – ein Wahnsinnsgefühl“,
freute sich Teamchef Walkenhorst, der im Schwesterfahrzeug der Sieger auf
Position neun ins Ziel kam. „Wir sind seit vielen Jahren in der VLN beheimatet
und feiern heute unseren ersten Sieg. Ein Moment, an den wir uns noch lange
erinnern werden.“ Das Siegerteam überzeugte im Rennen über die Distanz von
vier Stunden vor allem durch konstant schnelle Rundenzeiten, eine gelungene
Taktik und einen tadellos laufenden BMW Z4 GT3. Für das Sport-Coupé aus München
war es der fünfte VLN-Sieg. „Unser Fahrzeug ist eine bekannte Größe und
gerade bei diesen Temperaturen funktionieren unsere Reifen perfekt“, sagte
Laser. „Zudem sind wir ein sehr homogenes Fahrertrio – schnell und immer mit
einem Auge auf dem Verbrauch.“ Die 28-jährige Italienerin Cerruti ergänzte:
„Ich bin sehr stolz, dass ich nach Sabine Schmitz nun die zweite Frau bin, die
ein VLN-Rennen gewinnen konnte. Persönlich hatte ich nicht so früh mit unserem
ersten Sieg gerechnet. Aber jetzt wissen wir ja, wie es geht und ich hoffe, dass
wir auch weiterhin erfolgreich sein werden.“
Für die gelungene Premiere auf dem Podium erntete Cerruti viel Lob von der
unangefochtenen ‚First Lady’ des Nürburgrings, Sabine Schmitz: „Ich freue
mich sehr für Michela. Je mehr Mädels in der Langstreckenmeisterschaft auf dem
Podium stehen, desto besser.“ Zu ihrem eigenen Rennen sagte die
Lokalmatadorin: „Das war heute eine sehr anstrengende Nummer. Umso wichtiger
war es, dass unser Porsche heute sehr komfortabel zu fahren war, was bei diesen
Bedingungen eine große Rolle gespielt hat. Platz drei ist ein tolles
Ergebnis.“ Mit den hochsommerlichen Temperaturen zu kämpfen hatten auch die
Zweitplatzierten. Und nach einem Unfall im Zeittraining klagte Dumbreck über
Schmerzen im Handgelenk. „Das hat mich aber im Rennen nicht gestört – da
war die Hitze viel, viel schlimmer. Es war einfach anstrengend.“ Mit dem
hervorragenden zweiten Platz knüpfte das Team Falken Motorsports an den
Podestplatz beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring an. „Das war sehr wichtig und
ich hoffe, dass es bald mit unserem ersten Sieg klappt. Den hat vor allem das
Team endlich mal verdient.“
Hinter den drei bestplatzierten Teams fuhren Georg Weiss (Monschau), Jochen
Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Kottenheim) im Porsche 911 GT3 RSR des
Wochenspiegel Team Manthey auf Rang vier, gefolgt vom Christoph Breuer
(Nettersheim), Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich)
in einem weiteren Manthey-Porsche. Auf Position sechs pilotierten Christian
Mamerow (Waltrop) und Ferdinand Stuck (Österreich) den schnellsten Audi R8 LMS
ultra.
Für Aufsehen sorgte die Rennpremiere des Mercedes-AMG GT3. Bernd Schneider
(Schweiz), der sich das Cockpit des brandneuen GT3-Boliden mit Thomas Jäger (München)
und Jan Seyffarth (Leimbach) teilte, fuhr mit einer Bestzeit von 8:02,897
Minuten die Pole-Position heraus. In der Anfangsphase rangierten die Sternfahrer
in der Spitzengruppe, wurden dann aber durch ein defektes Radlager zu einem
unplanmäßigen Stopp gezwungen. Die verbleibende Distanz nutzte das
Mercedes-AMG Test Team, um weitere Daten zu sammeln. „Ich bin sehr zufrieden
und es wird nicht unser letzter Auftritt bei der VLN gewesen sein“, sagte
Tobias Moers, CEO Mercedes-AMG, der persönlich an den Nürburgring gereist war,
um die Rennpremiere vor Ort zu erleben. Ebenfalls zum ersten Mal in der
Langstreckenmeisterschaft im Renneinsatz unterwegs waren die beiden neuen Lexus
RC F GT3. Mit je 28 Runden spulten die beiden Boliden genau so viele Runden ab
wie die Rennsieger und belegten am Ende die Plätze zehn und elf.
Nach vier von zehn Rennen haben die Meister von 2013, Dirk und Tim Groneck
(beide Melle), im Renault Clio die Tabellenführung in der
Langstreckenmeisterschaft übernommen. Das Brüderpaar errang den dritten
Klassensieg bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum.
Der fünfte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, der 47. ADAC
Barbarossapreis, beschließt am 1. August die erste Saisonhälfte. Das Rennen führt
über die gewohnte Distanz von vier Stunden auf der 24,358 Kilometer langen
Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife.
Quelle: vln.de