Beim sechsten VLN-Lauf folgte auf Nebel am Morgen Regen und Sonnenschein im
Rennen. Und am Ende strahlte Connor De Phillippi mit der Sonne um die Wette:
„Endlich der erste VLN-Sieg in diesem Jahr“, freute sich der US-Amerikaner
am Kommandostand seines Teams. Wenige Sekunden zuvor hatte sein Teamgefährte
Robin Frijns im Audi R8 LMS beim 40. RCM DMV Grenzlandrennen auf Platz eins die
Ziellinie überquert. Sechs Rennen lang musste Montaplast by Land-Motorsport –
das mit drei Siegen erfolgreichste Team der vergangenen VLN-Saison – auf den
ersten Erfolg in diesem Jahr warten. Im Ziel betrug der Vorsprung auf die
Markenkollegen Frank Stippler und Nikolaj Moller-Madsen von Phoenix-Racing
16,415 Sekunden. Martin Ragginger und Klaus Bachler belegten im Porsche 911 GT3
R von Falken Motorsports nach vier Stunden Rang drei.
Der Weg zum Sieg war nicht leicht, denn nach 20 Runden trennten die ersten vier
Positionen – Land, Manthey, Falken und Phoenix – gerade einmal 2,2 Sekunden.
Erst in der Schlussphase zog sich die Spitze auseinander. „Auf einmal waren
wir zu langsam“, zeigte sich Ragginger nach dem Rennen konsterniert. „Wir
konnten über weite Strecken mit den beiden Audi mithalten. Keine Ahnung, was
die dann am Ende gemacht haben. Ich war absolut am Limit und konnte den Speed
von ‚Stippi’ nicht mitgehen.“ Dieser entgegnete: „Ich war auch am Limit,
würde ich sagen.“ Sieger Frijns fand nach dem Rennen erklärende Worte:
„Ich habe den Falken-Porsche und den Phoenix-Audi auf der Döttinger-Höhe überholt,
danach hatte ich Glück im Verkehr und konnte mich etwas absetzen.“
Das 2017 dreimal siegreiche Team Manthey-Racing holte mit den beiden Franzosen
Romain Dumas und Patrick Pilet im Porsche 911 GT3 R am Morgen zunächst die
Pole-Position. Die Führung im Rennen währte allerdings nicht mal eine Runde.
Der Phoenix-Audi setzte sich auf der Döttinger Höhe am Ende des ersten Umlaufs
an die Spitze. Das Manthey-Duo rangierte stets innerhalb der Top-Platzierungen,
musste sich aber am Ende mit Rang vier begnügen.
Der sechste VLN-Lauf war von wechselnden Wetterbedingungen geprägt. Nach dem
Start bei trockener Piste folgten zeitweise Schauer in unterschiedlichen
Passagen der Nordschleife, die die Reifenwahl wie schon beim 6h-Rennen zum
Lotteriespiel machten. Dass am Ende Land vor Phoenix triumphierte, erklärte
Stippler mit Defiziten beim Mischverhältnissen: „Wenn es tröpfelt, haben wir
es schwer. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir nach elf Führungsrunden am
Ende nur Platz zwei belegt haben. Wenn man aber das Wetter berücksichtigt, geht
das Ergebnis in Ordnung. Platz drei beim letzten Rennen, jetzt zwei – mal
schauen, was noch kommt.“ De Phillippi freute sich über seinen vierten
VLN-Sieg, für Land-Motorsport war es der 23. Erfolg. „Heute hat einfach alles
zusammen gepasst“, sagte der Amerikaner.
Hinter dem Spitzenquartett feierte Mücke Motorsport mit Platz fünf einen
gelungenen Einstand in die Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring.
Edoardo Mortara und Christian Hohenadel absolvierten im Mercedes-AMG GT3 des
Berliner Traditionsrennstalls 28 Runden. Am Ende fehlten den bestplatzierten
Sternfahrern 3:54,817 Minuten auf die Spitze. Die Pro-Am-Wertung in der
GT3-Klasse gewannen Abdulaziz Al Faisal, Erik Johansson und Adam Christodoulou
im AMG GT3 von Black Falcon auf Gesamtrang sechs.
Christian Krognes, Michele Di Martino und Matias Henkola fuhren im BMW M6 GT3
von Walkenhorst Motorsport auf Rang sieben. Die beiden Porsche-Teams
Manthey-Racing mit Otto Klohs und Lars Kern sowie Frikadelli Racing mit Norbert
Siedler und Daniel Keilwitz folgten auf den Plätzen acht und neun. Die Top-10
komplettierten „Dieter Schmidtmann“, Heiko Hammel und Felipe Fernandez Laser
im Renault R.S.01. Das Trio war damit zudem bestplatziertes Fahrzeug abseits der
GT3-Klasse.
Volker Strycek feiert zwei Klassensiege in einem Rennen
Dem langjährigen VLN-Piloten Volker Strycek gelang beim Grenzlandrennen ein
besonderes Kunststück. Zusammen mit seiner Tochter Lena gewann er die
Opel-Cup-Klasse und an der Seite von Hannu Luostarinen die TCR-Klasse. Strycek
hat damit in der Klassensieger-Statistik mit Ralf Schall gleichgezogen. Beide
Routiniers zählen 95 Erfolge. Bei Schall riss beim sechsten Lauf die
Siegesserie. Fünfmal gewann er in diesem Jahr zusammen mit Christopher Gerhard
im Porsche 911 GT3 Cup die Klasse H4.
Das Team Gigaspeed GetSpeed Performance sicherte sich zwei Siege in zwei
unterschiedlichen Cup-Klassen. Im Porsche 911 GT3 Cup setzten sich Alexander
Mies, Tim Scheerbarth und Steve Jans in der Carrera-Cup-Klasse durch und in der
Cayman-Klasse hatten am Ende Fabian Schiller und Teamchef Adam Osieka die Nase
vorne. Im BMW M235i Racing Cup war Michael Schrey zum vierten Mal in Folge nicht
zu stoppen.
Mühlner-Trio verteidigt mit Platz zwei Tabellenführung
Moritz Kranz, Hamza Owega und Alex Schula reichte in der Cayman-Cup-Klasse ein
zweiter Rang hinter Schiller / Osieka, um nach sechs Rennen die Tabellenführung
in der Fahrerwertung vor Marcel Manheller zu verteidigen. Der Lokalmatador aus Döttingen
fuhr zusammen mit Carsten Kueschgens seinerseits im BMW 325i des MSC Adenau auf
Platz zwei in der Klasse V4. Der Klassensieg ging an Christopher Rink, Danny
Brink und Phillipp Leisen im BMW 325i des Pixum Team Adrenalin Motorsport.
Der siebte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet am 23.
September statt. Das 57. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen führt über die
gewohnte Distanz von vier Stunden.
Quelle: vln.de