Strahlender Sonnenschein rund um die Nürburgring Nordschleife und strahlende
Sieger auf dem Podium - Arno Klasen (Karlshausen) feierte beim 43. ADAC
Barbarossapreis einen historischen Sieg. Der 44-Jährige bestieg an der Seite
von Lucas Luhr (Schweiz) zum 25. Mal in seiner Karriere die oberste Stufe des
Siegertreppchens. Das Duo wurde beim achten Lauf der VLN
Langstreckenmeisterschaft Nürburgring im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing
mit einem Vorsprung von 2:35,971 Minuten auf die zweitplatzierten Frank Stippler
(Bad Münstereifel) und Christopher Haase (Kulmbach) im Audi R8 LMS von
Phoenix-Racing abgewinkt. Für das HARIBO Team Manthey am Start, feierten Mike
Stursberg (Wermelskirchen), Hans Guido Riegel (Leubsdorf) und René Rast
(Stolzenau) ihre erste Podiumsplatzierung in der populärsten Breitensportserie
Europas. Die Veranstaltung des MSC Sinzig markierte aus statistischer Sicht
einen weiteren Höhepunkt der laufenden Saison: Luhr/Klasen sind die achten
neuen Sieger im achten Rennen, der Porsche 911 GT3 R ist das siebte
unterschiedliche Siegerfahrzeug. Eine derartige Vielfalt gab es noch nie in der
35-jährigen Geschichte der Serie. Eine 30-minütige Zusammenfassung des Rennens
wird am 30. September um 17:30 Uhr auf dem Sender Sport 1 ausgestrahlt.
„Ich freue mich riesig über diesen Sieg und bin schon etwas stolz“, sagte
Klasen nach dem Rennen. „So ein Erfolg ist nur mit der richtigen Mannschaft
und dem richtigen Teamgefährten machbar. Lucas und ich haben heute keine Fehler
gemacht. Speziell ich bin stellenweise eher etwas zurückhaltend gefahren. Am
Ende hat sich herausgestellt, dass dies die richtige Taktik war.“ Zu Beginn
des Rennens hatte Rast das Geschehen an der Spitze des Feldes diktiert. „Das
Rennen heute hat mir richtig viel Spaß gemacht“, sagte der 24-Jährige.
„Als Cup-Spezialist die ganzen alten Langstreckenhasen hinter mir zu wissen -
das war schon toll.“ Im weiteren Verlauf verteidigten die beiden
ambitionierten Hobby-Racer Stursberg und Riegel die Position in der
Spitzengruppe. „Endlich wurde die Leistung des Teams mit einem Podiumsplatz
belohnt“, sagte Stursberg, der den letzten Stint gefahren war. „Auf meinen
ersten Metern stellte ich leichte Probleme mit dem Getriebe fest, daher habe ich
mir schon ein paar Gedanken gemacht, ob wir es ins Ziel schaffen würden. Umso
schöner ist, dass es am Ende noch zu Platz drei gereicht hat.“ In der
Schlussphase hatten Stippler/Haase den Sieg vor Augen. In der vorletzten Runde
rutschte Stippler dann jedoch in der Arembergkurve auf einer Ölspur aus und
schlug in die Streckenbegrenzung ein. „Das war wirklich ärgerlich - wie
hatten schon so viel Pech in dieser Saison“, sagte ein enttäuschter Stippler.
„Zum Glück konnte ich unseren R8 noch ins Ziel retten, aber zufrieden sind
wir mit Platz zwei natürlich nicht.“ Zumindest Haase erreichte sein
Minimalziel, Punkte für die Deutsche GT3 Meisterschaft zu sammeln. Neben
ausgesuchten Rennen der Langstreckenmeisterschaft gehen in die Wertung des DMSB
auch die Rennen des ADAC GT Masters und das 24h-Rennen auf dem Nürburgring ein.
Hinter dem Spitzentrio fuhren mit Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide
Barweiler), Michael Illbruck (Unterföhring) und Marco Seefried (Wemding) sowie
Georg Weiss (Monschau), Oliver Kainz (Kottenheim) und Michael Jacobs
(Roetgen-Rott) drei Porsche-Teams auf die Plätze vier bis sechs. Den
schnellsten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 pilotierten Michael Zehe (Floersheim),
Klaus Rader (München) und Marco Schelp (Berlin) für ROWE RACING auf Platz
sieben.
In der Tabelle führen nach acht von zehn Läufen Thomas Kappeler (Bad Saulgau),
Harald Hennes (Eschweiler) und Thomas Gerling (Uchte) im BMW M3. Das Trio errang
bei den VLN-Specials bis 3.000 ccm Hubraum den fünften Sieg. Seinen ersten
Klassensieg in der Langstreckenmeisterschaft feierte hingegen Christian Schmitz
(Herresbach). Der Absolvent der Nachwuchsförderung des dmsj und der
Motorsportakademie Nürburgring sowie Mitglied des VLN-Clubs MSC Adenau gewann
zusammen mit Thomas Koll (Houverath) im Porsche Cayman die Klasse V6
(VLN-Serienwagen bis 3.500 ccm Hubraum).
Fritzsche-Zwillinge feiern 112. Geburtstag
Im Rahmen des 43. ADAC Barbarossapreises feierten zwei langjährige Teilnehmer
der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring Geburtstag. Die Zwillinge
Heinz-Otto und Jürgen Fritzsche (beide Hückeswagen) wurden 56 Jahre alt.
VLN-Geschäftsführer Dietmar Busch (Radevormwald) ließ es sich nicht nehmen,
alles Gute zu wünschen. „Hoffentlich bleibt ihr uns noch lange erhalten“,
sagte Busch. Heinz-Otto Fritzsche entgegnete: „Wenn es nach uns geht, fahren
wir noch viele Jahre. Die Vorbereitungen für 2012 laufen, und im Moment sieht
es ganz gut aus.“ Das Brüderpaar belegte zusammen mit Nicole Müllenmeister
(Wermelskirchen) beim achten Saisonlauf Platz elf bei den VLN Specials bis 2.000
ccm Hubraum mit Turbo.
Der neunte Lauf des Jahres, das 35. DMV 250-Meilen-Rennen des AC Monheim, findet
am 15. Oktober statt.