Erfahrung war Trumpf beim ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, dem fünften
Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Wechselnde
Witterungsbedingungen rund um die anspruchsvollste Rennstrecke der Welt – das
war eindeutig ein Fall für Manthey-Racing. Mit einer souveränen Strategie
setzten sich Romain Dumas, Kevin Estre und Mathieu Jaminet im Porsche 911 GT3 R
durch und wurden mit einem Vorsprung von 3:18,233 Minuten vor Martin Ragginger
und Klaus Bachler im Elfer von Falken Motorsport abgewinkt. Rang drei sicherten
sich Frank Stippler und Peter Terting im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing.
Elfmal wechselte die Führung beim Saisonhighlight der
Langstreckenmeisterschaft, am Ende stand der 13. Porsche-Sieg bei einem
VLN-6h-Rennen zu Buche. Für Dumas war es der insgesamt sechste VLN-Sieg, Estre
und Jaminet feierten Premiere auf der obersten Stufe des Siegerehrungspodests.
„Unsere Strategie war einfach perfekt“, sagte Dumas und Estre ergänzte:
„Die ersten drei Stints waren wir auf Slickreifen unterwegs, dann haben wir
auf Regenreifen gewechselt und sind bis zum Schluss dabei geblieben. Es gab in
den letzten drei Stunden keinen Zeitpunkt, wo man für mehr als eine Runde
Slicks gebraucht hätte.“ Nach rund fünfeinhalb Stunden geriet der
Manthey-Sieg kurzzeitig ins Wanken, als früher als erwartet die Benzinleuchte
im Cockpit blinkte und Treibstoffmangel signalisierte. „Wir haben dann den
Stopp vorgezogen und sind auf Nummer sicher gegangen.“
Die Strategie verhinderte einen möglichen Triumph der beiden Verfolgerteams.
„Es gab heute viele Gelegenheiten, Fehler zu machen“, gestand Bachler, der für
Falken Motorsport im Zeittraining die Pole-Position in 8:10,110 Minuten errungen
hatte. Dabei ging es bei der Zeitenjagd eng zu: Die Top-10-Fahrzeuge bewegten
sich in einem Intervall von nur 10,111 Sekunden. „Wir haben einmal auf die
falschen Reifen gesetzt. Und um ehrlich zu sein, ich habe mir in dieser Phase
fast in die Hose gemacht, als ich mit Slicks unterwegs war und im Schwedenkreuz
plötzlich Wasser auf der Strecke stand. Ich hatte Aquaplaning, bin von der
Strecke abgekommen und hatte einen leichten Leitplankenkontakt. Zum Glück ist
dabei nichts passiert.“ Sein Mitstreiter Ragginger war unter den Umständen
mit dem Ergebnis zufrieden: „Platz zwei ist ganz gut bei diesen Bedingungen.
Andere hatten da deutlich weniger Glück.“
Stippler stimmte dem Österreicher zu: „Wir können mit Platz drei absolut
zufrieden sein“, sagte er. „Auch wir haben nicht immer die richtige
Reifenwahl getroffen und so Zeit liegenlassen. Bei trockener Strecke, waren wir
bei der Musik. Mit Slicks im Nassen – da rutschst du auf der Nordschleife in
fast jeder Kurve. Das war aufregend und ich bin froh, die Zielflagge gesehen zu
haben.“
Hinter dem Spitzentrio verpasste das Haribo Racing Team mit dem Mercedes-AMG GT3
das Podium am Ende um nur 11,448 Sekunden. Fünfte wurden Norbert Siedler und
Alexander Müller im Frikadelli-Porsche. Der Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon
wurde auf Position sechs abgewinkt, den zuletzt siegreichen BMW M6 GT3 von
Falken Motorsports pilotierten Alexandre Imperatori und Jörg Müller auf Platz
sieben. Das schnellste Pro-Am-Fahrzeug der GT3-Klasse fuhren Claudia Hürtgen,
Felipe Fernandez Laser und Frederik Nymark auf Platz acht.
Erfolgreiche GT4-Premiere für das Team rund um Uwe Alzen
Eine erfolgreiche Premiere mit dem neuen Mercedes-AMG GT4 gelang dem
Mercedes-AMG Testteam Uwe Alzen Automotive. Fabian Hambrecht, Mike Stursberg und
Thomas Jäger absolvierten binnen der Sechs-Stunden-Distanz 35 Runden auf der
24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Sprintkurs und Nordschleife
und belegten am Ende Rang 16. „Ich bin mit unserem ersten Einsatz des neuen
GT4 sehr zufrieden“, sagte Jäger „Wir haben unheimlich viel gelernt. Es war
der erste Regentest auf der Nordschleife. Das Auto hat eine gute Standfestigkeit
gezeigt.“
Norwegisches Quartett holt ersten Audi-Sieg in der TCR-Klasse
Ihren ersten Sieg in der TCR-Klasse feierten die Norweger Håkon Schjærin, Atle
Gulbrandsen, Kenneth Østvold und Anders Lindstad. Das Quartett aus dem hohen
Norden setzte sich im Audi RS3 LMS gegen Bradley Philpot, Jürgen und Joachim
Nett im Peugeot 308 Racing Cup durch, die ihren zweiten Platz fast wie einen
Sieg feierten. Dritte wurden Roger Vögeli, Roland Schmid und Markus Oestreich
im Honda Civic Type R TCR.
Bereits in zwei Wochen geht die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in
die nächste Runde. Am 2. September steht das 40. RCM DMV Grenzlandrennen auf
dem Programm und führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
Quelle: vln.de