Rückblick aufs 9. Rennen 2009 und offizieller Rennbericht
Das 9. Rennen wurde seitens der Presse als "spektakulär" vorausgesagt. Eigentlich war damit das hochkarätige Starterfeld gemeint, dies traf auch zu. Aber warum nur spektakuläre Autos, wenn rennmäßig es noch spannender geht? Das Rennen fing äußerst brisant an. Erst Hagel, dann Regen, dann wieder Hagel, dann mal Sonne, dann wieder Regen. Erst zum Schluss besserte sich das Wetter allmählich. Der komplette Rennverlauf gestaltete sich als "Glücksspiel" mit den Reifen. Kein Fahrer konnte sich 100%ig sicher sein, welche Reifen momentan das beste Griplevel bieten. Auch davon blieben Elmar und Christoph nicht verschont, doch das Duo machte einen klasse Job und behielt in der SP3T seit dem Start die Nase vorn. Am Ende holten sich beide den erneuten Klassensieg in der SP3T. Jürgen Wohlfarth war diesmal nicht dabei, da er beruflich verhindert war.
Chris Mamerow (Castrop-Rauxel) und Dirk Werner (Kissenbrück) feierten beim
neunten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring den zweiten
Sieg in Folge für Mamerow-Racing. Das siegreiche Duo hatte im Ziel einen
Vorsprung von 48,230 Sekunden auf Dirk Müller (Schweiz) und Andy Priaulx (Großbritannien),
die beim zweiten Nordschleifeneinsatz des BMW M3 GT2 den ersten Podiumsplatz
verbuchen konnten. Im Kampf um Platz drei setzten sich Jürgen Alzen (Kausen),
Dominik Schwager (Erdweg) und Christian Menzel (Kelberg) im Porsche 911 GT3 in
einem Fotofinish gegen Hans-Joachim Stuck (Österreich), Frank Biela (Monaco)
und Frank Stippler (Bad Münstereifel) im Audi R8 LMS von Phoenix-Racing durch.
Mit dem Auge kaum wahrnehmbar fehlten dem Audi-Trio am Ende hauchdünne 0,038
Sekunden. Beim 33. 250-Meilen-Rennen des AC Monheim fiel eine Vorentscheidung in
der Meisterschaft. Das Black-Falcon-Team mit Alex Böhm (Kelberg), Sean Paul
Breslin (Großbritannien) und Christer Jöns (Ingelheim) liegt mit 0,4 Punkten
Vorsprung in der Fahrerwertung uneinholbar in Führung und wird beim
Saisonfinale am 31. Oktober die Meisterehren in Empfang nehmen.
Von der Pole-Position gestartet, übernahm Dirk Adorf (Hennef) im Ford GT zunächst
die Führung. Jedoch war auch dieses Mal das Glück nicht auf der Seite von
Raeder-Automotive. Das letzte Rennen von Mitstreiter Hermann Tilke auf einem
Fahrzeug der Spitzengruppe endete mit einem Getriebeschaden in Runde 13. Der
Architekt aus Aachen, der für einen Großteil der modernen Rennstrecken
weltweit verantwortlich zeichnet, will künftig nicht mehr mit Top-Fahrzeugen an
den Start gehen.
Bei unbeständigen Witterungsbedingungen wechselte die Führung im Mittelteil
des Rennens insgesamt acht Mal, ab Runde 15 etablierten sich dann Mamerow und
Werner an der Spitze des Feldes. „Wir haben heute immer zum richtigen
Zeitpunkt von Slicks auf Regenreifen gewechselt“, sagte Mamerow. „Das war
der Schlüssel zum Erfolg. Auch wenn es auf der Strecke stellenweise sehr
rutschig war, waren wir von den Zeiten her stets konkurrenzfähig. Als wir einen
Vorsprung von rund einer Minute herausgefahren hatten, war uns klar, dass ein
erneuter Sieg in Reichweite ist.“ Dirk Müller lobte nach dem Rennen vor allem
die Leistung der Streckenposten: „Ohne die Jungs draußen an der Strecke, hätten
wir diesen Erfolg nicht einfahren können. Auf der Nordschleife war heute jede
Runde anders und die Hinweise auf feuchte Passagen waren für uns Fahrer mehr
als hilfreich. Daher möchte ich einfach Danke sagen.“ Das Duell des Rennens
fand in der Schlussphase im Kampf um Platz drei statt. Zeitgleich überquerten
Alzen und Stippler in Runde 25 die Ziellinie. Letzterer entschied sich, bei
einsetzendem Regen auf geschnittene Slicks zu wechsel. „Das war eine
Fehlentscheidung“, so Stippler. „Ich konnte die Lücke auf Alzen zwar
zufahren, am Ende fehlte uns dann aber doch der Bruchteil einer Sekunde.“ Für
Fahrer und Teamchef Jürgen Alzen war der zweite Podiumsplatz in der laufenden
Saison ein Erfolg. „Das hat am Ende gerade noch so hingehauen“, gestand er.
„In der letzten Runde kündigte sich bei unserem Porsche ein schleichender
Plattfuß an, so dass ich auf der langen Döttinger Höhe nicht mehr den vollen
Speed gehen konnte.“
Hinter dem Spitzenquartett fuhren mit Sabine Schmitz und Klaus Abbelen (beide
Bahrweiler), Armin Hahne (Monaco), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Marco Holzer
(Bobingen) sowie Uwe Alzen (Betzdorf) und Lance David Arnold (Duisburg) drei
Porsche-Teams auf die Positionen fünf bis sieben. Die Top 10 komplettierten
Andreas und Ralf Schall (beide Dornstadt) im Opel Astra V8 Coupé, Matthias
Weiland (Hainburg) und Andzej Dzikevic (Littauen) im Cup-Porsche sowie Altfried
Heger (Essen), Sascha Bert (Ober-Ramstadt) und Marc Anton Bronzel (Großensee)
in der Dodge Viper von Zakspeed-Racing.