Offizieller Rennbericht
Jörg Müller (Hückelhoven), Augusto Farfus
(Brasilien), Uwe Alzen (Betzdorf) und Pedro Lamy (Portugal) holten im BMW M3 GT2
nach 154 Runden auf der 25,378 km langen Gesamtstrecke des Nürburgrings vor
220.000 Zuschauern den ersten Sieg für die Bayern seit 2005.
Im Ziel lagen sie 3:54,1 Min. vor dem privaten Team Farnbacher Racing, für das
Dominik Farnbacher (Lichtenau), Allan Simonsen (Australien), Keen Lehman (USA)
und Marco Seefried (Nürnberg) einen Ferrari F430 GTC durch Tag und Nacht
steuerten. Nach dem sehr spannenden Rennverlauf mit zwölf Führungswechseln
liefen Dennis Rostek (Porta Westfalica), Luca Ludwig (Roisdorf), Marc Bronzel (Siek)
und Markus Winkelhock (Berglen) im Audi R8 LMS von Phoenix Racing als Dritte im
Ziel ein. Alles Wichtige rund um die 38. Auflage des Nordschleifen-Klassikers
gibt es im Internet unter
www.24h-rennen.de.
Selbst die am Ende siegreiche Werksmannschaft von BMW musste sich ihre
Positiongeradezu erzittern: Nachdem im Rennverlauf die Erstplatzierten immer
wieder aus- oderzurückgefallen waren, hatte der mit konstant hohem Tempo und
ohne größere Problemedurchgefahrene Werks-M3 knapp zwei Stunden vor dem
Zieleinlauf die Führung erobernkönnen. Doch Jörg Müller, der den vorletzten
Stint fuhr, meldete der BoxencrewGeräusche im Getriebebereich – die sich
allerdings nicht mehr zu einem echten Problementwickelten. „So kurz vor dem Ende
hört man als Fahrer alles Mögliche“, grinste daTeamkollege Dirk Adorf, „da muss
man entspannt bleiben und darauf vertrauen, dass dasalles klappt. Dieses
Ergebnis ist der Wahnsinn. Nach dem Training und dem Verlauf derersten
Rennstunden konnte niemand mit uns rechnen.“ Ebenso überglücklich über
denVerlauf des 24h-Rennens war das Farnbacher-Team.
Nach den überraschendenBestzeiten im freien Training und im ersten Qualifying
hatte die Mannschaft ausLichtenau im Renngeschehen zunächst keine Rolle
gespielt, fuhr aber ebenfalls mitgroßer Konstanz bis auf die Podiumsplatzierung
nach vorne. „Diese Platzierung ist eintoller Erfolg für uns“, jubelte Teamchef
Dominik Farnbacher. „Wir haben ein gutes Setupgefunden und kamen mit dem
exotischen Ferrari auf der Nordschleife einfach sehr gutzurecht." Und auch bei
den Drittplatzierten war der Jubel groß. „Das ist wunderbar,einfach fantastisch,
hier auf dem Podium zu stehen“, freute sich Luca Ludwig.
Der Sohn von „Nürburgring-König“ Klaus Ludwig trat sich mit seiner
Top-Platzierung in die Fußstapfen seines erfolgreichen Vaters, der in seiner
Karriere drei Siege bei den 24h aufseiner Lieblingsstrecke holte. „Wir haben
anfangs etwas Zeit verloren, aber dann sind wirimmer besser in Fahrt gekommen
und haben uns diesen dritten Platz mit viel Einsatzerkämpft. Unser Audi R8 ist
ohne ein einziges Problem glänzend gelaufen, und diePhoenix-Jungs haben bei
jedem Stopp perfekt gearbeitet – ein grandioses Erlebnis aufeiner unglaublichen
Strecke.“
Porsche-Serie beendet
Die 220.000 Fans rund um die Nordschleife erlebten eines der
turbulentesten 24h-Rennen der vergangenen Jahre, das vor allem von einem großen
Favoritensterben geprägtwurde. Vom Start weg übernahmen die Vorjahressieger Marc
Lieb, Timo Bernhard,Romain Dumas und Marcel Tiemann im Porsche GT3-R die
Führung, die sie in denersten sieben Rennstunden souverän behielten. Nach einer
unverschuldeten Kollision miteinem anderen Teilnehmer endete die Fahrt dann aber
am Haken eines Abschleppwagens.Teamchef Olaf Manthey, dessen Porsche-Rennwagen
in den vergangenen vierJahren jedes Mal den Sieg beim 24h-Rennen holten, blieb
anschließend zunächst derTrost, dass der von ihm eingesetzte GT3-R mit
Hybrid-Antrieb die Führungsarbeitübernahm. Doch auch dieser fiel knapp zwei
Stunden vor dem Zieleinlauf in Führungliegend aus. Hart traf es auch die
Audi-Fraktion: Mit Abt Sportsline und den Lokalmatadorenvon Phoenix Racing
hatten zwei Top-Teams Kundensporteinsätze mit dem AudiR8 LMS initiiert, mit
denen sie das Renngeschehen über lange Phasen entscheidendmitgestalteten. Beide
Mannschaften sammelten Führungskilometer, vier der insgesamtfünf eingesetzten
Fahrzeuge konnten in den Kampf um die Spitze des Klassementseingreifen. Doch
fast alle wurden durch Unfälle oder Defekte zurückgeworfen. Als
einzigeSpeerspitze blieb zum Schluss jener Audi R8 LMS von Phoenix, der mit der
drittenGesamtposition noch für einen versöhnlichen Abschluss aus Audi-Sicht
sorgte.
Zufriedenes Fazit der Organisatoren
Auch beim veranstaltenden ADAC Nordhrein herrschte nach der 38. Auflage des
ADACZurich 24h-Rennens beste Stimmung. „Trotz der sehr wechselhaften
Wetterverhältnissezu Beginn des Veranstaltungswochenendes haben wir mit
insgesamt 220.000Zuschauern wieder einen tollen Zuspruch erlebt“, freut sich
Rennleiter Walter Hornung(Engelskirchen). „Zudem bestätigt das Ergebnis die
Arbeit unserer Reglementsexperten.Wir haben absolut bemerkenswerten Sport
gesehen – am Schluss waren dreiverschiedene Marken auf den ersten vier Plätzen.“
24h-rennen.de